Northridge/Kalifornien - Forscher der California State University in Northridge/Kalifornien haben in Jamaika entdeckt, dass abgestorbene Korallenstöcke zu neuem Leben erwacht sind, nachdem die Seeigel-Populationen wieder zugenommen haben. Die zwei Forscher berichten über ihre Entdeckung in der jüngsten Ausgabe der "Proceedings of the National Academy of Sciences" . "Die Riffe an der Nordküste Jamaicas weisen erstmals wieder ein stärkeres Wachstum junger Korallenstöcke auf", so der Biologe Peter Edmunds, der mit seinem Kollegen Robert Carpenter an der Erforschung der Riffe arbeitet. Zwischen 1977 und 1993 ist das Riff-Wachstum von 52 Prozent jährlich auf drei Prozent zurückgegangen und der Zuwachs an Seegras stieg gewaltig an. Die Gründe für das langsame Wachstum lagen, so die Forscher, neben der Überfischung auch in der Zerstörung durch Hurricanes und im unerklärlichen Massensterben von Seeigeln. Die Wissenschaftler fanden nun heraus, dass die Zahl der Seeigel wieder im Ansteigen ist. "Diese Tiere ernähren sich von Algen, die für die Korallenpolypen gefährlich sind. Gleichzeitig ging auch der Seegrasbewuchs der Korallenstöcke zurück", so Edmunds. Diese Entwicklung sei positiv, dennoch könne man nicht davon ausgehen, dass sich weltweit alle Korallenriffe so schnell erholen. Die Vermutung, dass die Riffe deshalb nicht mehr gefährdet sind, lehnen die beiden Wissenschaftler jedoch ab. Weltweit sind die Korallen sowohl durch Verschmutzung, Überfischung als auch durch die Erwärmung des Wassers stark gefährdet. (pte)