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London - Rauchen wird der größte Killer in den Entwicklungsländern innerhalb der kommenden 20 Jahre. Das sagen Wissenschaftler des Institute of Development Studies in Sussex. Die Zahl der Raucheropfer wird die Zahl der Aidstoten noch übersteigen. Das Institut befürchtet, dass innerhalb von zwei Jahrzehnten 8,5 Mio. Menschen pro Jahr an den Folgen von Tabakkonsum ihr Leben lassen werden. Rund eine Mrd. Menschen auf der Welt sind derzeit Raucher, mehr als 3,5 Mio. sterben jährlich an Erkrankungen, die eine Folge des Tabakkonsums sind. Zur Zeit sei das zwar in erster Linie ein Problem der industrialisierten Welt, dies werde sich aber in wenigen Jahren drastisch ändern, so der Bericht. 2020 würden sich drei Viertel aller Todesfälle durch Zigaretten in Entwicklungsländern ereignen. Bis dahin könnte die Zahl der Opfer des Tabaks bis zu zehn Mio. jährlich betragen. Grund für die düstere Bilanz ist laut Studie die Globalisierung: Entwicklungsländer müssen dem Druck internationaler Konzerne nachgeben und damit Einfuhrsteuern senken. Damit sei internationalen Marken Tür und Tor geöffnet. Anti-Tabak-Kampagnen werden durch Werbung, Marketing und Sponsorship untergraben. Viele Regierungen halten der Versuchung von internationalen Investitionen nicht Stand und vergessen dabei auf die Folgekosten, die sich durch den Tabakkonsum ergeben, so der Report. Die Weltgesundheitsorganisation WHO versucht hingegen mit einem Vertragsprotokoll den Vormarsch des Marlboro-Mannes aufzuhalten. (pte)