Wien - Jetzt dürfte es kein Halten geben: Die Wiener SPÖ könnte nun mit absoluter Mandatsmehrheit ihr Wahlprogramm umsetzen - vor dem 25. März ist einiges versprochen worden. Ein Überblick über die wichtigsten konkreten Vorhaben:Soziales Comeback-Scheck: "Für ältere ArbeitnehmerInnen soll es den ,Comeback-Scheck‘ geben, damit eine weitere Berufsausübung möglich wird." Sozialhilfe: Es soll Hilfe auch für ZuwanderInnen geben; Sozialhilfen für AlleinerzieherInnen sind zu erhöhen. Verkehr 50.000 Parkplätze: "Wien schafft in den nächsten fünf Jahren rund 50.000 zusätzliche Parkplätze" - überall soll gelten: für jede Wohnung einen Parkplatz! Tempo 30: Tempo 30 in allen Wohngebieten und eine konsequente Überwachung werden "angestrebt". Nordostumfahrung: Über eine Nordostumfahrung der Stadt sollen die Bürger mitreden. "Mobilitätscard": In den verkehrsarmen Zeiten soll eine "Mobilitätscard" die Taxibenützung von und zur nächsten Haltestelle öffentlicher Verkehrsmittel einschließen. Fluglärm: Der Flugverkehr über dem Stadtgebiet soll weitgehend eingeschränkt werden. Demokratie Wählen mit 16: Auf allen kommunalen Ebenen soll "das Wahlalter auf 16 Jahre herabgesetzt" werden. Ausländerwahlrecht: Aktives und passives Wahlrecht auf Bezirksebene für Nichtösterreicher nach acht Jahren legalem Aufenthalt. Ökologie "Ökoplexx": Es sollen alle Landwirtschaftsbetriebe zur Umstellung auf biologische Wirtschaft angeregt werden. Dazu wird ein Vermarktungszentrum (das "Ökoplexx") eingerichtet. Bioprodukte: "Die Stadt wird sich in ihrem Beschaffungswesen den Kriterien der Nachhaltigkeit anpassen." Wohnen Sanierung: Bis 2005 sollen Wohnhäuser mit 40.000 Wohnungen runderneuert, 100.000 Wohnungen sollen energiesparend und wärmegedämmt saniert werden. Neubau: Bis 2005 sollen 25.000 neue Wohnungen gebaut werden. Integrationsprojekte: Jährlich sollen 5000 geförderte Wohnungen mit speziellem Integrationsschwerpunkt errichtet werden. Planung Einkaufszentren: "Einkaufszentrenwidmungen ohne Erschließung mit einem öffentlichen Verkehrsmittel wird es nicht mehr geben." Mitsprache: "Planungsprozesse sollen nie ohne BürgerInnenbeteiligung erfolgen. Planungszellen sollen BürgerInnengutachten erarbeiten." Neue PGO: Die "Planungsgemeinschaft Ost soll zur Planungsbehörde aufgewertet werden. Sie soll für die Regionalplanung Wien und das Umland zuständig sein." Die Wiener Grünen schließen eine Koalition mit der SPÖ weiter aus. Christoph Chorherr begründet dies gegenüber dem Standard damit, dass seine Partei der absoluten Mehrheit der Sozialdemokraten ausgeliefert wäre. Rot- grüne Vorhaben für die nächsten fünf Jahre sollen in heute beginnenden Gesprächen aber vereinbart werden. (Roman Freihsl, DER STANDARD, Print-Ausgabe vom 29.3.2001)