Jerusalem - Nach dem Selbstmordanschlag eines Palästinensers hat der israelische Ministerpräsident Ariel Sharon Palästinenserpräsident Yasser Arafat scharf kritisiert und ihn "Anführer des Terrors" genannt. Der israelische Armeesender meldete am Mittwoch, Sharon habe ferner gesagt, die Situation könne "so nicht weitergehen". Der Täter hatte sich am Morgen östlich der israelischen Stadt Kfar Saba selbst in die Luft gesprengt und zwei jugendliche Israelis mit in den Tod gerissen. Vier weitere Religionsstudenten wurden zum Teil schwer verletzt. Der militärische Arm der radikal-islamische Hamas-Bewegung hatte sich zu der Tat bekannt. Israel wirft Arafat jedoch vor, hinter den jüngsten Anschlägen zu stehen. Sharon wollte am Abend seinen engsten Ministerkreis zu einer Dringlichkeitssitzung einberufen. Israels Rechte hat angesichts der jüngsten Terrorwelle harte Vergeltungsmaßnahmen gegen die Palästinenser gefordert. Israels Parlament billigte unterdessen am Mittwoch mit dreimonatiger Verspätung den Haushalt für das Jahr 2001. 58 der 120 Abgeordneten stimmten für den Haushaltsentwurf. Wenn der Haushalt bis Ende des Monats nicht durchs Parlament gebracht worden wäre, hätte dies eine Auflösung der Knesset und allgemeine Neuwahlen bedeutet. (APA/dpa)