Mexiko - Die mexikanischen Zapatisten-Rebellen wollen die seit mehr als vier Jahren unterbrochenen Friedensverhandlungen mit der Regierung wieder aufnehmen. Nach einem historischen Aufritt im Kongress vom Mexiko-Stadt kündigten sie außerdem für Donnerstag die Rückkehr in ihren heimatlichen Bundesstaat Chiapas im Südosten des Landes an. 23 KommandantInnenen und "Subcomandante Marcos" von der Zapatistischen Nationalen Befreiungsarmee (EZLN) waren Anfang März in die Hauptstadt gekommen, um ihre Forderung nach Verabschiedung eines Gesetzes über Autonomierechte für die zehn Millionen mexikanischen Ureinwohner vorzutragen. Diese Möglichkeit wurde ihnen nach wochenlangem Tauziehen am Mittwoch gegeben. Marcos: "Wir können mit vollen Händen heimkehren" Kommandantin "Esther" (Bild) forderte von den Abgeordneten und Senatoren, Mexiko müsse ein Land werden, "in dem unser Anderssein, unsere Art zu sprechen, uns zu kleiden, zu beten und uns zu organisieren anerkannt werden". Sie hob auch die Friedensbemühungen von Präsident Vicente Fox hervor. Dieser würdigte die Dialogbereitschaft der Rebellen. "Marcos", der militärische Führer und Sprecher der Zapatisten, meinte, "wir können mit vollen Händen heimkehren". Die Zapatisten hatten sich vor über sieben Jahren gegen Armut und Unrecht in Chiapas erhoben. Der Gesetzentwurf, der jetzt im Parlament behandelt wird, räumt den 62 indianischen Ethnien Mexikos Selbstbestimmungsrechte ein. Er geht auf ein Abkommen zurück, das die frühere Regierung schon im Februar 1996 mit den Zapatisten unterzeichnet hatte. Weil es aber nicht umgesetzt wurde, hatten sich die Rebellen geweigert, mit der Regierung noch weiter zu verhandeln. (APA/dpa)