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Ronaldo und Schumacher, der die Härte des Ballsports zu spüren bekam.

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Das Champagner-Schütten kann Schumacher natürlich am besten.

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Rio de Janeiro - Für Formel 1-Weltmeister Michael Schumacher ist ein Fußball-Traum in Erfüllung gegangen. Im legendären Maracana-Stadion von Rio de Janeiro schoss der Deutsche am Mittwoch per Elfmeter ein Team um Welt- und Alt-Stars wie Ronaldo und Zico zum 10:9-(5:2)-Erfolg. Im Verlierer-Team standen unter anderen ehemalige Fußball-Größen wie Junior und Bebeto sowie Formel-1-Kollege Jarno Trulli. Die Benefizveranstaltung zu Gunsten des brasilianischen Kinderhilfswerks "Crianca Esperanca" fand bei 35 Grad Mittagshitze vor rund 20.000 Zuschauern statt. "Das war für mich sehr ehrenvoll, hier spielen zu dürfen", sagte "Schumi" nach der Partie auf dem Rasen erstaunt und auch besorgt, da mehrere Leibwächter die anstürmenden Reporter- Massen nur mit Mühe zurückhalten konnten. Das Spiel im Maracana sei sogar eine Steigerung gewesen im Vergleich zur Begegnung im vergangenen Juli in Rom mit einer Formel-1-Piloten- Auswahl und der deutschen Weltmeisterelf von 1990. "Ich liebe Fußball, und das hier mit so vielen Fußball-Legenden hat Riesenspaß gemacht", sagte Schumacher, der mächtig ins Schwitzen kam. Hüfsteife statt Geschmeidigkeit Er musste sich zwar Pfeifkonzerte und Gelächter der kritischen und fußballverwöhnten Brasilianer auf der Tribüne anhören, etwa, als er in der ersten Halbzeit den Ball unter dem Schuh ins Aus rollen ließ. Er vergab auch einige gute Torchancen und wirkte neben den geschmeidigen Brasilianern zeitweilig etwas hüftsteif. Nach dem Spiel wurde er jedoch von Zuschauern bejubelt, von Journalisten gehetzt sowie von Mit- und Gegenspielern mit Lob überhäuft. Das Lob kam aus berufenem Munde: "Schumi hat gezeigt, dass er ein guter Fußballspieler ist", sagte Stürmerstar Ronaldo, der sich nach knapp einjähriger Pause wegen einer Knieverletzung auf die Rückkehr in den Profifußball vorbereitet, fünf Tore schoss, aber sehr vorsichtig agierte. "Schumi hat hier in Maracana regelrecht die Kurve gekriegt. Wir beide haben gute Spielzüge gemacht und sogar einen gemeinsamen Boxenstopp zum Wasser-Trinken eingelegt", so Ronaldo. Schumacher weiß, was er kann Schumacher reagierte ironisch. "Vielen Dank für die Blumen, aber ich weiß, was ich kann und was nicht". Schumacher hatte zuvor in Rio am Dienstag unter anderem im Fitness-Center trainiert und bei einem Einkaufsbummel in Copacabana Souvenirs erworben. Von den motorsportverrückten Brasilianern bekam er nur Liebesbekundungen. Dem war nicht immer so. Nachdem er 1994 dem Begräbnis des Nationalidols Ayrton Senna ferngeblieben war, wurde er von Fans und Medien des Landes jahrelang regelrecht zerrissen. "Heute lieben wir ihn, auch wenn er unseren Rubens Barrichello nie gewinnen lässt", versichert ein 13- jähriges Mädchen glaubhaft auf der Maracana-Tribüne. (APA/dpa)