Istanbul - Drei Monate nach einer Häftlingsmeuterei in der Türkei hat die Staatsanwaltschaft die Todesstrafe für 399 Gefangene gefordert. Den Häftlingen wird nach Angaben einer türkischen Nachrichtenagentur vorgeworfen, für den Tod eines Soldaten und zweier Mitgefangener während der Aufstands verantwortlich zu sein und die Revolte organisiert zu haben. Die Vollstreckung der Todesstrafe ist in der Türkei derzeit ausgesetzt. Landesweit wurden während der vier Tage dauernden Häftlingsmeuterei dreißig Gefangene und zwei Soldaten getötet. Die Häftlinge, denen Verbindungen zu einer linksextremen Gruppierung nachgesagt wurden, hatten gegen die Verlegung in kleinere Zellen protestiert, da sie dort nach eigener Darstellung Misshandlungen der Aufseher schutzlos ausgeliefert seien. Die Regierung ließ die Gefängnisse schließlich stürmen. (APA)