Belgrad - In Belgrad sind am Mittwoch Verhandlungen mit dem Internationalen Währungsfonds (IWF) über einen Stand-by-Kredit in Höhe von 200 Mio. Dollar (226 Mill. Euro/3,11 Mrd. S) aufgenommen worden. Der jugoslawische Vizepremier Miroljub Labus bekundete nach Angaben der jugoslawischen Nachrichtenagentur Tanjug die Erwartungen, dass ein einschlägiges Abkommen im Mai abgeschlossen werden dürfte. Die laufenden Verhandlungen würden nicht durch die Forderungen der internationalen Staatengemeinschaft nach der Festnahme des früheren jugoslawischen Präsidenten Slobodan Milosevic und seiner Überstellung an das Kriegsverbrechertribunal in Den Haag beeinflusst werden, erklärte Labus demnach. Die aktuellen Gespräche beziehen sich auf die Maßnahmen der laufenden Wirtschafts-, Währungs- und Fiskalpolitik. Von der Politik Belgrads werde es jedoch abhängen, ob das IWF-Exekutivdirektorium einem Jugoslawien-Kredit auch zustimmen werde, präzisierte der jugoslawische Vizeregierungschef. Labus kündigte für Mitte April die Aufnahme der Verhandlungen mit der Weltbank an. Im Mai sollen dann auch die Verhandlungen mit dem Pariser Klub folgen. Der jugoslawische Vizepremier hatte schon vor Monaten auf die möglichen negativen Folgen einer mangelnden Zusammenarbeit Belgrads mit dem Kriegsverbrechertribunal für die Wirtschaftssituation im Lande aufmerksam gemacht. (APA)