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Foto: Reuters/Dufka
Nairobi - Der Chef des kenianischen Beamtenapparats und einzige Weiße in der Regierung des ostafrikanischen Landes, Richard Leakey, ist aus seinem Amt entlassen worden. Dies berichteten mehrere regierungsnahe Quellen und lokale Rundfunksender. Leakey galt als weißes Aushängeschild im Blick auf die Beziehungen Kenias zu seinen internationalen Geldgebern. Der 54-jährige Anthropologe war seit seiner Ernennung zum Chef des öffentlichen Dienstes im Jahr 1999 einer der mächtigsten Regierungspolitiker neben Präsident Daniel arap Moi. Er stand für breite Reformen des kenianischen Beamtenapparates, den er um 10.000 Mitarbeiter verschlanken wollte. Leakeys Ziel war die Sanierung der Staatsfinanzen unter Bekämpfung der verbreiteten Korruption. Mit seiner Berufung hatte Präsident Moi vor zwei Jahren zum ersten Mal seit der Unabhängigkeit des Landes einen Weißen in ein politisches Spitzenamt geholt. Er reagierte damit auf den Druck der internationalen Geldgeber, Internationaler Währungsfonds und Weltbank, die auf Grund von Misswirtschaft und korrupter Staatsführung in Kenia bereits 1997 Kredite in Höhe von rund 350 Millionen US-Dollar (392 Mill. Euro/5,39 Mrd. S) gesperrt hatten. Im vergangenen August wurden sie wieder freigegeben. (APA/dpa)