Gaza/Jerusalem/Ramallah/Hebron - Israelische Panzer haben am Donnerstag Granaten auf ein Palästinenserviertel der Stadt Hebron im Westjordanland abgefeuert. Es wurden leere Häuser beschossen, von denen aus ein palästinensischer Scharfschütze am Montag ein zehnmonatiges israelisches Mädchen erschossen hatte. Ein Armeesprecher sagte, zwei bewaffnete Palästinenser seien beim Betreten eines der Häuser gesehen worden. Bei anhaltender Gewalt im Gaza-Streifen haben israelische Soldaten nach Angaben von Augenzeugen erneut zwei Palästinenser erschossen. Bei Zusammenstößen mit Demonstranten seien am Donnerstag ein 15-Jähriger getötet und fünf weitere Menschen verletzt worden, hieß es zudem in Krankenhauskreisen. Nahe dem Grenzübergang Erez hätten etwa 50 Palästinenser Steine und Brandbomben auf einen israelischen Armeeposten geworfen. Soldaten hätten das Feuer erwidert. Die Armee hatte nach eigenen Angaben zunächst keine Informationen über den Vorfall. Zuvor hatten Soldaten ebenfalls im Gaza-Streifen ein Mitglied palästinensischer Sicherheitskräfte erschossen. Nach Angaben von Familienangehörigen wurde der 23-Jährige durch einen Schuss in die Brust getötet. Die Krankenhausverwaltung teilte mit, er habe bei seiner Einlieferung eine grüne Uniform getragen. Die israelische Armee teilte mit, Soldaten hätten den Mann nahe der jüdischen Siedlung Netzarim erschossen, da er ein Kalaschnikow-Sturmgewehr bei sich getragen habe und auf Armeestellungen bei der Siedlung gefeuert habe. Das Opfer habe der Elite-Truppe von Palästinenser-Präsident Yasser Arafat angehört. Die Angehörigen wiesen dies zurück und teilten mit, der Tote sei Mitglied einer anderen Einheit der Sicherheitskräfte gewesen. "Force 17" Am Mittwochabend waren bei Raketenangriffen israelischer Kampfhubschrauber auf Büros der "Force 17" in den Autonomiestädten Gaza und Ramallah zwei Palästinenser getötet und mehr als 60 verletzt worden. Zehn der Büros wurden bei den Vergeltungsschlägen für die jüngste Welle palästinensischer Terroranschläge in Israel zum Teil vollständig zerstört. Auch die Villa Arafats in Gaza wurde bei den Angriffen erheblich beschädigt. Nach palästinensischen Angaben traf ein Geschoss das Wachhaus seiner Leibgarde vor dem Haus. Zudem wurde ein Zimmer getroffen und fast vollständig zerstört. (APA/Reuters/dpa)