Wien - Aus Protest gegen die "starre Haltung der Regierung" in den Verhandlungen über ein neues Dienstrecht für Uni-Lehrer ruft die Gewerkschaft für den 3. April einen "Protesttag" an allen österreichischen Universitäten aus. Dies hat die Bundessektion Hochschullehrer in der Gewerkschaft Öffentlicher Dienst (GÖD) unmittelbar nach dem gestrigen Verhandlungstermin mit der Regierungsseite beschlossen, sagte der Vorsitzende der Sektion, Klaus Zelewitz, am Donnerstag. Der Protesttag werde eher "improvisierten Charakter" haben, möglich seien Betriebsversammlungen oder die Abhaltung von Lehrveranstaltungen im Freien. Keinesfalls werde es einen Streik geben. Kritik übte Zelewitz an der Verhandlungsführung der Dienstgeberseite: Der Gewerkschafts-Forderung nach einer durchlässigen, evaluationsbegleiteten Karriere sei ebenso wenig entsprochen worden wie jener nach einer Regelung für die derzeit im zeitlich befristeten Dienstverhältnis stehenden Assistenten. Der Dienstgeber würde vom "Vier-Säulen-Modell in seiner Grundstruktur" nicht abrücken, obwohl die Umsetzung eines "so gearteten Kettenvertragsmodells zukunftsfeindlich" sei. Verhandlungen sollen am 4. April weiter gehen Die gestern, Mittwoch, unterbrochenen Verhandlungen sollen laut Zelewitz in einer kleineren Arbeitsgruppe am 4. April fortgesetzt werden. Diese wird voraussichtlich aus je fünf Vertretern von Arbeitgeber- und Arbeitnehmerseite bestehen. Die Gewerkschafts-Delegation wird dabei von Zelewitz selbst angeführt, die Regierungsseite wird durch den Büroleiter von Bildungsministerin Elisabeth Gehrer (V), Peter Mahringer, vertreten. Positiv bewertete Zelewitz eine Zusage bei den gestrigen Verhandlungen, wonach Mahringer auch "politisches Pouvoir" haben solle. Bei den bisherigen Gesprächen auf Beamtenebene wäre dem Dienstgeber-Vertreter ein solches nicht zugestanden worden. (APA)