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Bismarck - Farmer aus North Dakota wollen einen Gesetzesantrag zum Verbot von genetisch verändertem Saatgut einbringen. Grund dafür sind Vorbehalte seitens der Japaner und Europäer, die den Export negativ beeinflussen. Betroffen davon ist in erster Linie die Aussaat von gentechnisch verändertem Getreide. Ein zweijähriger Stopp, der die Aussaat verhindert, scheint durchaus möglich, berichtet die New York Times. Mehr als 80 Gesetzesanträge sind allein in diesem Jahr bereits eingereicht worden. "Die ganze Geschichte kann nur von den Leuten vor Ort ausgehen, denn die Regierung in Washington wird das sicher nicht durchziehen", meint Andy Zimmermann von der Grünen Partei in New York, wo Anträge auf eine fünfjährige Aussetzung des Gentech-Programms eingebracht wurden. "Wir wollen die Möglichkeit des Exports unserer Produkte nach Europa nicht verlieren", so Todd Leake, ein Farmer aus Grand Forks und Vertreter einer der stärksten politischen Kräfte. Das Land basiere weitgehend auf einer funktionierenden Landwirtschaft, der Großteil davon entfalle auf Weizen. Der Stopp würde zunächst bis 31. Juli 2003 dauern, fraglich ist aber, ob bis dahin überhaupt genetisch veränderter Weizen auf den Markt kommt. Senat ... Der Saatguthersteller Monsanto arbeitet in der Zwischenzeit aber schon eifrig an genetisch veränderten Weizen und einige Farmer haben sich in der Zwischenzeit bereit erklärt, gegen die Gesetzesvorlage zu kämpfen. Auf lokaler Ebene sieht es für die Durchsetzung des Gesetzes gegen die Gentechnologie gut aus, allerdings ist der Beschluss weit von einer Beschlußfassung im Senat entfernt. Dass den Gentech-Befürwortern dennoch das Wasser abgegraben werden kann, ist eine Tatsache, die Monsanto schon zu spüren begann: Großeinkäufer, lebensmittelverarbeitende Unternehmen und Fast-Food-Ketten haben sich geweigert, genetisch manipulierte Kartoffel zu kaufen. Das Gleiche gilt für genetisch veränderte Tabakpflanzen, die weniger stark nikotinhaltig sind. Auch bei diesen verweigerten tabakproduzierende Staaten die Zustimmung zur Aussaat. Erfolgreich ist in den USA jedoch genetisch veränderter Mais, der in der Zwischenzeit rund 25 Prozent des gesamten Anbaus ausmacht. Bei genetisch verändertem Soja liegt der Anteil sogar bei 50 Prozent. Experten gehen davon aus, bis 2003 überhaupt kein genetisch verändertes Getreide auf den Markt kommen wird, obwohl manche Saatguthersteller schon jetzt auf die Wirksamkeit der Pflanze als Herbizid aufmerksam machen. (pte)