Goma - Die ersten Blauhelme der internationalen Beobachtermission für den Kongo sind am Donnerstag in dem westafrikanischen Land eingetroffen. Generalmajor Mountaga Diallo begrüßte 110 Soldaten aus Uruguay, die den Waffenstillstand in dem bürgerkriegsgeschüttelten Land überwachen sollen. Die Südamerikaner bilden die Vorhut für die insgesamt 3.000 Mann starke Truppe MONUC. In dem Bürgerkrieg in Kongo sind fünf Länder verwickelt. Diallo bezeichnete die Ankunft der Soldaten aus Uruguay als einen Schritt nach vorn und ein Zeichen für den Fortschritt im Friedensprozess. Die Blauhelme wollten im Verlauf des Tages ihren Stützpunkt in Kalemie am westlichen Ufer des Sees Tanganyika beziehen. Der Bürgerkrieg brach 1998 aus, als Rebellen den damaligen Präsidenten Laurent Kabila stürzen wollten. Dieser sicherte sich die Unterstützung von Angola, Simbabwe und Namibia, während Ruanda und Uganda auf der Seite der Rebellen kämpfen. Die Kriegsparteien unterzeichneten im Juli 1999 einen Waffenstillstand, der jedoch immer wieder verletzt wird. Konzept geändert Seit dem Tod von Kabila am 16. Jänner haben sich unter seinem Sohn Joseph die Friedensaussichten verbessert. Joseph Kabila versicherte, er werde alles tun, um den Krieg zu beenden, und stimmte auch Teilen des Waffenstillstandsabkommens zu, die sein Vater strikt abgelehnt hatte. Diallo erklärte jedoch am Mittwoch, die Regierungstruppen seien nicht fristgerecht bis Mitternacht ihrer Verpflichtung nachgekommen, sich 15 Kilometer zurückzuziehen. Die Rebellen hatten diesen Rückzug bereits am 15. März vollzogen. Das Abkommen sah ursprünglich die Stationierung von mehr als 5.300 UNO-Soldaten vor. MONUC-Sprecher Hamadoun Toure erklärte, das Konzept habe sich geändert. Die Truppe sei auf etwa 3.000 Mann reduziert worden, die nun Ausrüstung, Versorgung und Fahrzeuge bewachen sollten. Die Soldaten seien jedoch nicht für die Sicherheit der etwa 500 unbewaffneten UNO-Beobachter zuständig. UNO-Sprecher Francois Grignon sagte, nicht einmal 20.000 Soldaten könnten Kongo kontrollieren, weil das Land unzugänglich und außer Kontrolle sei. Den Waffenstillstand zu überwachen, werde sehr schwierig sein, sagte Grignon. Außerdem sei nicht klar, ob die Kriegsparteien zu ihren Verpflichtungen stünden. (APA/AP)