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Foto: Reuters/Bourg
Washington - Der Bombenleger von Oklahoma City, Timothy McVeigh, hat erstmals öffentlich seinen Terroranschlag mit 168 Toten zugegeben. Wie aus einem neuen Buch hervorgeht, tut ihm der Anschlag von 1995 auf ein US-Bundesgebäude aber nicht leid. Nach am Donnerstag bekannt gewordenen Wortlautauszügen belastet es McVeigh auch nicht, dass unter den Opfern 19 Kinder waren. Ihren Tod bezeichnet er als "Begleitschäden". McVeigh soll am 16. Mai im Bundesstaat Indiana hingerichtet werden. Das Buch beruht auf 75 Stunden Gesprächen, die zwei US-Journalisten mit dem 32-Jährigen im Gefängnis führten. Danach gab McVeigh zu, dass er den Bombenanschlag hauptsächlich aus Rache für die Ereignisse von Waco in Texas beging. Dort hatten Beamte der Bundeskriminalpolizei FBI Wochen lang ein Sekten-Anwesen belagert, das am Ende in Flammen aufging. 80 Sektenmitglieder starben. "Ich habe es nicht total zerstört" McVeigh zeigte den Auszügen zufolge Bedauern darüber, dass das Gebäude in Oklahoma City durch seine Bombe nicht gänzlich zerstört wurde. Er sei enttäuscht gewesen und habe gedacht: "Verdammt, ich habe das Gebäude nicht total kaputt gekriegt. Ich habe es nicht total zerstört." Zur Reaktion der Bewohner von Oklahoma City sagte McVeigh: "Ich habe kein Mitgefühl mit ihnen." Der Häftling äußerte den Autoren zufolge weiter Bedauern darüber, dass der Tod der Kinder ihm zusätzlich schlechte Schlagzeilen eingebracht habe. Er habe nicht gewusst, dass sich in dem Gebäude ein Kinderhort befunden habe, erklärte McVeigh. Er habe aber an die Möglichkeit gedacht, dass manche Angestellte ihre Kinder zur Arbeit mitbrächten. "Hätte ich gewusst, dass sich dort eine ganze Kindertagesstätte befand, dann hätte ich vielleicht ein anderes Ziel gewählt", sagte McVeigh. Das Buch mit dem Titel "American Terrorist: Timothy McVeigh and the Oklahoma City Bombing" kommt am 3. April in den USA auf den Markt. (APA/dpa)