Mensch
Empfindlichkeit für Lepra ist auch genetisch bedingt
Studien zur längst fälligen Ausrottung des Leidens
Madurai/Oxford - Manche Menschen sind aufgrund ihrer Erbanlagen gefährdeter, an Lepra zu erkranken, ergab eine Studie von indischen und britischen Wissenschaftlern. Wie die BBC berichtet, wurde mit 10p13 erstmals eine bestimmte chromosomale Region identifiziert, die mit der Empfänglichkeit für Lepra in Verbindung steht.
Das Team von
Nature Genetics
fand bei fast 500 südindischen Familienmitgliedern einen genetischen Einfluss, der erklären könnte, warum diese Erkrankung so häufig in Familien vorkommt.
Das Team unter der Leitung von Adrian Hill von der
Oxford University
arbeitet derzeit mit Wissenschaftlern der indischen
Madurai Kamaraj University
an der Identifizierung eines spezifischen Empfänglichkeitsgens.
Es wurde vielfach beobachtet, dass Lepra in Familie gehäuft vorkommt, obwohl der krankheitsverursachende Keim durch den Kontakt mit Infizierten übertragen wird. Freilich: Ein Faktor bei der Übertragbarkeit durch Schmierinfektion ist der Allgemeinzustand der Gesundheit der Betroffenen.
Bis 2005 soll die Lepra auf der Erde ausgerottet werden. Das ist das Ziel einer 1999 installierten weltweiten Allianz zur Ausrottung der gefährlichen Krankheit. Das ursprüngliche Ziel, die Krankheit bis 2000 praktisch zu eliminieren, war gescheitert, weil die Bekämpfung nicht nachhaltig genug war. In 24 Staaten der Welt ist Lepra noch immer eine Bedrohung für Menschen. Zwischen 2000 und 2005 werden rund 2,5 Mio. Menschen an Lepra erkranken. Weitere zwei bis drei Mio. Lepra-Patienten leiden heute noch an den Folgen ihrer Erkrankung. (pte/red)