Wien - Die Wiener ÖVP geht nach der Gemeinderatswahl vom vergangenen Sonntag in Opposition. Das hat der Landesparteichef Bernhard Görg am Freitag nach einem Gespräch mit dem Wiener SPÖ-Chef Michael Häupl in einer Pressekonferenz mitgeteilt. Das Ergebnis der Unterredung sei "klar und deutlich" gewesen. "Es hat kein Angebot für eine Koalition von Seiten der SPÖ gegeben", berichtete Görg. Nach Angaben des Wiener VP-Chefs sei es "kein ruppiges Gespräch" gewesen. Häupl hat laut Görg jedoch klar gemacht, dass die SPÖ die "vollen Rechte einer absoluten Mehrheit in inhaltlicher und personeller Hinsicht" wahrnehmen möchte. Weitere Gespräche zwischen den beiden Parteien werde es in den kommenden Wochen nicht geben. Kritik an "Nebelwänden" der SPÖ Der Landesparteichef der Wiener ÖVP, Bernhard Görg, hat sich über das Ergebnis seiner Unterredung mit Bürgermeister Michael Häupl (SP) sichtlich enttäuscht gezeigt. "Ich habe in den vergangenen Tagen sehr viel von Demut gehört und von einem Angebot, das die ÖVP nicht ablehnen kann", meinte Görg. Ein solches sei jedoch nicht gekommen. Der Chef der Wiener Volkspartei wird nun laut eigenen Angaben in zwei bis drei Tagen entscheiden, ob er Klubobmann der Volkspartei im Rathaus wird. "Ich habe Verständnis dafür, dass die Partei, die die absolute Mehrheit hat, auch mit absoluter Mehrheit regieren möchte. Aber die Nebelwände und Nebeltöpfe, die in den letzten Tagen geworfen worden sind, hätte man sich sparen können", erklärte Görg, der nicht ausschloss, in Zukunft mit der Rathaus-SPÖ zu kooperieren. "Wir werden nicht alles ablehnen, was die SPÖ bringt, wir arbeiten gerne mit", versprach der VP-Chef. Schon in den nächsten Wochen diverse Papiere über Zusammenarbeits-Bereiche zu erarbeiten, hielt er für nicht sinnvoll. Auch die Möglichkeit, jetzt weitere Verhandlungen mit der SPÖ zu führen, wird in der ÖVP nicht erwogen. Er betonte: "Da haben wir jetzt fünf Jahre Zeit." Dass er die ÖVP als Landesparteichef in die Opposition führen werde, sei fix, bekräftigte er weiters. Als Spitzenkandidat für die nächste Gemeinderatswahl werde er aber nicht mehr antreten. Das hat Bernhard Görg bereits in den vergangenen Tagen wiederholt bekräftigt.(APA)