Genf - UNO-Generalsekretär Kofi Annan hat von der Menschenrechtskommission der Vereinten Nationen ein deutliches Bekenntnis zum Schutz der Menschenrechte verlangt. "Wir brauchen ein Dokument, das alle Völker als ihr eigenes anerkennen", sagte Annan am Freitag in Genf bei der Tagung der Kommission. Die Sprache solcher Dokumente finde häufig ihren Weg in nationale Gesetze und Verfassungen. Frankreichs Staatspräsident Jacques Chirac hat sich vor der Kommission für einen verbesserten Schutz der Frauen ausgesprochen. Wichtig sei es, die Politik zu ändern und einen bleibenden Eindruck auf die Regierungen zu hinterlassen. "Sie sind die Hauptverletzter der Menschenrechte und tragen die Hauptverantwortung dafür, dass diese gefördert und geschützt werden", sagte Annan. Die Anti-Rassismus-Konferenz in Durban müsse zum Synonym eines Fortschittideals für die ganze Menschheit werden. Einige Arten der Diskriminierung seien allzu vertraut, beispielsweise jene der Frauen: Ausbeutung bei der Arbeit, Vergewaltigung im Krieg und Misshandlung innerhalb der Familie. Der Generalsekretär kritisierte ferner neue Arten der Intoleranz, darunter die Ausgrenzung von Aids-Kranken und HIV-Infizierten und entwürdigende Bilder im Internet. Vor der Menschenrechtskommission der Vereinten Nationen in Genf forderte Chirac von den Vereinten Nationen weitere Anstrengungen zum Schutz der Menschenrechte der Frauen. Die UNO müsste sicher stellen, dass die Staaten auch das Gesetz erfüllen, das sie selbst mit beschlossen haben. Chirac verlangte auch, dass der Internationale Gerichtshof seine Arbeit aufnimmt. "Das Gericht muss wie ein Damoklesschwert über denjenigen hängen, die Verbrechen gegen die Menschlichkeit begehen", sagte der französische Präsident. Auch müsse die UNO-Konvention gegen Folter durch ein internationales Inspektionsprotokoll ergänzt werden. (APA/dpa)