Moskau - Nach dem bedeutenden Schlag gegen die russischen Hersteller von Kinderpornografie hat die Polizei die pädophilen Käufer ins Visier genommen. "Wir spüren nun die Kundenkette auf", sagte ein Sprecher der Moskauer Kriminalpolizei am Freitag. Nach Angaben des Bundeskriminalamtes hatte der Porno-Ring "Blaue Orchidee" auch Abnehmer in Deutschland. Zwei Interessenten aus Österreich In Österreich gibt es derzeit keine konkreten Hinweise auf Abnehmer dieses Ringes. Mag. Rudolf Gross von der Meldestelle für Kinderpornographie im Internet erklärte es habe in den vergangenen beiden Monaten zwei Fälle von Bestellern aus Österreich gegeben, die aus Russland kinderpornographisches Material wollten. "Wir haben die Informationen zur Überprüfung nach Moskau geschickt. Ob das was mit der 'Blauen Orchidee' zu tun hat, werden wir sehen", sagte Gross. Hunderte Kinder missbraucht Im Kampf gegen die international vernetzte Kinderpornografie war die russische Polizei am vergangenen Dienstag mit schockierenden Details an die Öffentlichkeit getreten. Mehrere hundert Buben und Mädchen, zumeist Straßenkinder, seien in der Stadt Nowokujbyschewsk an der Wolga missbraucht worden, hieß es. Die Polizei hatte nach eigenen Angaben bei der Aktion gegen die Kinderschänder Zehntausende Videokassetten beschlagnahmt. Zwei tatverdächtige Russen entzogen sich der Festnahme durch Selbstmord. (APA/dpa)