Neu-Isenburg - Schottische Forscher haben neue Hinweise darauf gefunden, warum vor allem junge Menschen die neue Variante der Creutzfeldt-Jakob-Krankheit (vCJD) bekommen, berichtet die deutsche "Ärzte Zeitung" am Freitag mit Berufung auf eine Veröffentlichung in der April-Ausgabe der Zeitschrift "Gut" ("Darm"). Wahrscheinlich seien bestimmte Zellen des Dünndarms, deren Zahl bei Teenagern am höchsten ist, dafür verantwortlich. Mit Hilfe dieser Zellen in den so genannten Peyerschen Plaques, bei allen Menschen Bestandteil des Abwehrsystems im Dünndarm, könne der Erreger von der Nahrung aus ins Gehirn gelangen. Die BSE-Erreger aus Rindern, die Prionen, nehmen demnach möglicherweise über Zellen jener Plaques Kontakt mit dem Nervensystem auf. In diesen Plaques liegen spezialisierte Zellen, die Bakterien, Viren und eben auch Prionen aus dem Darm aufnehmen und im angrenzenden Lymphgewebe dem Abwehrsystem präsentieren. In die Plaques dringen aber auch Zellen des Nervensystems vor. Die Forscher vermuten, dass diese Zellen bei vCJD-Kranken Prionen aufgenommen hatten und diese Erreger dann wie auf Schienen entlang der Nervenfasern ins Gehirn transportiert wurden. Andere Forscher hatten vermutet, dass Mandelentzündungen das Infektionsrisiko steigern. In diesem Gewebe finden sich die gleichen Zellen wie im Darm. Auch dies wäre eine Erklärung dafür, warum vor allem junge Menschen an vCJD erkranken. (APA/dpa)