Wien - Die Ausschüttung von weiteren 1,3 Milliarden Schilling aus dem für die Technologieoffensive reservierten Topf hat der Rat für Forschung und Entwicklung in seiner jüngsten Sitzung empfohlen. Davon solle eine Milliarde in Kompetenzzentrenprogramme fließen, teilte der Rat in einer Aussendung am Freitag mit. Konkret soll das Kompetenzzentrenprogramm K-Plus des Bundesministeriums für Verkehr, Innovation und Technologie 400 Mio. S aus der Tranche bekommen. Dem Wirtschaftsministerium werden 590 Mio. S für seine Kompentenzzentren (K-Ind und K-Net) sowie 50 Mio. S zur zusätzlichen Dotation der Christian-Doppler-Labors zugewiesen. Für das Wissenschaftsministerium wurden 195 Mio. S für das Zentrum für Molekulare Medizin (ZeMM) sowie 100 Mio. S für Stipendienprogramme empfohlen. Denn die nötige Manpower für Österreichs Wissenschaft und Wirtschaft zu sichern, sei jetzt die Aufgabe erster Ordnung in der Technologiepolitik, sagte der Ratsvorsitzende Knut Consemüller dem S TANDARD . Keine Empfehlungen für neue Programme Entgegen ursprünglichen Erwartungen sprach der Rat aber keine Empfehlungen zugunsten der eingereichten neuen Programme aus. Dies wurde auf eine spätere Sitzung verschoben. Das bedeute aber keineswegs, dass die Programme nicht den Anforderungen entsprächen, im Gegenteil: Sie seien hervorragend, und es gebe auch keinen Bedarf, sie noch zu überarbeiten, erklärte Consemüller. Der Rat wolle vor der Entscheidung aber noch eine beim Wirtschaftsforschungsinstitut in Auftrag gegebene Modellrechnung für das Erreichen einer 2,5-prozentigen Forschungsquote abwarten.

Zudem empfahl der Rat, das Großforschungsprojekt Austron noch heuer "entscheidungsfähig" zu machen. Dazu bedürfe es noch der Klärung einiger Fragen, etwa betreffend der Partner und der Finanzierung. Bis Herbst soll ein professionelles Management eingesetzt werden. (jost, DER STANDARD, Printausgabe 31.3.2001)