Graz - Jetzt ist er "auf Schiene": Der modernste Frachtenbahnhof Österreichs, der Güterterminal Werndorf südlich von Graz, wird gebaut. Das Novum des 1,8-Milliarden-Schilling-Baus (130,8 Millionen Euro): Erstmals wird ein heimisches Schienenprojekt in Form eines Private-Public-Partnership-Modells realisiert.

"Dieser Terminal ist wegweisend für die Zukunft des Bahnausbaus in Österreich", meinte Infrastrukturministerin Monika Forstinger (FPÖ) bei der Spatenstich-Feier am Freitag. Denn der Bau wird zwar von der bundeseigenen Schieneninfrastrukturgesellschaft finanziert, betrieben wird der Terminal allerdings vom privaten Konsortium CCG (Cargo Center Graz), das sich aus Speditionsfirmen, Banken und der steirischen Stromgesellschaft zusammensetzt. Die Fertigstellung ist mit Ende 2002 anberaumt. Dann sollen auf dem fünfzig Hektar großen Areal 150.000 Jahrestonnen umgeschlagen werden. Bis zu 500 neue Arbeitsplätze dürften entstehen.

Der Terminal liegt direkt an der künftigen Schnittstelle zwischen Süd- und Koralmbahn sowie der Phyrnautobahn (A9). Problematisch ist derzeit, dass über dem Bau von Zulaufstrecken, wie Koralmbahn, Phyrnbahn, Semmering-Basistunnel oder den zweigleisigen Ausbau nach Slowenien, noch große Fragezeichen schweben. Forstinger bekannte sich bei der Feier zumindest generell zur Koralmbahn. Der Spatenstich sei ein "deutliches Zeichen". Verkehrsinfrastrukturlandesrat Leopold Schöggl (FP) meinte indes dezidiert, dieser müsste auch der Startschuss für die Koralmbahn sowie für den Semmering-Basistunnel sein. (DER STANDARD, Print-Ausgabe, 31.3./1.4. 2001)