Berlin - Die deutsche Bundesregierung lehnt eine institutionelle Beteiligung an Daniel Barenboims Berliner Staatsoper endgültig ab. Dies passe in die Förderungssystematik des Bundes nicht hinein und würde auch ein Ungleichgewicht in der Berliner Opernszene bewirken, sagte eine Sprecherin von Kulturstaatsminister Julian Nida-Rümelin (SPD) am Freitag. Allerdings könne Berlin vermutlich aus den jetzt zur Verfügung stehenden Mitteln aus dem "Aufbauprogramm Kultur in den neuen Ländern" des Bundes Gelder für eine bauliche Sanierung des Gebäudes Unter den Linden beanspruchen. Dieses Aufbauprogramm solle ausdrücklich Infrastrukturmaßnahmen in den neuen Ländern unterstützen wie zum Beispiel dringende Modernisierungsmaßnahmen in Bühnenhäusern. Dazu müssten die Länder Vorschläge machen. Nida-Rümelins Vorgänger Michael Naumann (SPD) hatte noch einen Bundeszuschuss für Barenboims Staatskapelle in Höhe von 3,5 Millionen Mark jährlich in die Wege geleitet. (DER STANDARD, Print-Ausgabe, 31. 3./1. 4. 2001)