Gaza/Nablus - Die palästinensische Autonomiebehörde hat am Freitag ein Treffen abgesagt, in dem sie sich zum Aufruf von US-Präsident George W. Bush zu einem Ende der Gewalt äußern wollte. Israel untersagte zuvor einem Dutzend Mitgliedern der palästinensischen Führung die Teilnahme an der Sitzung in Ramallah im Westjordanland. Die israelische Militärverwaltung bestätigte, dass mehreren palästinensischen Führungsmitgliedern die Reise von Gaza durch israelisches Gebiet nach Ramallah verwehrt wurde. Dazu gehörten unter anderen die Minister für Justiz, Industrie, Gesundheit, Umwelt und Soziales. Die israelische Regierung erklärte unterdessen, sie wolle ihre Angriffe gegen die Palästinenser fortsetzen. Die Angreifer und ihre Hintermänner müssten mit weiteren Schlägen rechnen, hieß es. Als Reaktion auf mehrere tödliche Anschläge von Palästinensern hatte die israelische Luftwaffe am Mittwoch Büros der Leibgarde von Palästinenserpräsident Jassir Arafat beschossen. Dabei waren zwei Menschen getötet und mehr als 60 verletzt worden. Bei den blutigsten Zusammenstößen zwischen palästinensischen Demonstranten und der israelischen Armee seit Ende des vergangenen Jahres wurde am Freitag im Westjordanland ein sechster Palästinenser getötet. Der Mann wurde nach Angaben von Ärzten in Nablus durch Schüsse tödlich getroffen. Zuvor hatten israelische Soldaten allein in Nablus vier Palästinenser und einen weiteren in Ramallah im Westjordanland erschossen. Die israelische Armee setzte scharfe Munition und Gummigeschosse gegen die Steine und Brandbomben werfenden Demonstranten ein. (APA/AP)