Richland/USA - Wissenschaftler des Pacific Northwest National Laboratory (PNNL ) haben ein kunststoff-basiertes Material entwickelt, das besondere Gel-Eigenschaften besitzt. Es verwandelt sich durch einen Stimulus wie Temperaturanstieg sofort vom flüssigen in den gelartigen Zustand. Die Substanz schließt Therapeutika ein und könnte künftig gezielt in der Krebsbehandlung und der Regenerierung von Gewebe Anwendung finden. "So genannte stimulus-empfindliche Polymere versprechen eine wirksame Behandlung von inoperablen Tumoren", erklärte Anna Gutowska vom PNNL. Ärzte könnten eine Mischung des Kunststoffes und einer Wirksubstanz direkt in eine gezielte Körperstelle injizieren. Das Gel eigne sich insbesondere für Prostatakrebs im frühen Stadium, so die Forscherin. "Das Polymer wird gemeinsam mit einem Chemotherapeutikum in den Tumor gespritzt, wo es durch die Körpertemperatur sofort geliert", erläuterte Gutowska. Da das Gel die Wirksubstanz an der betroffenen Stelle hält, können gleichmäßige Dosismengen an Krebszellen abgegeben werden. Der Schaden für umgebendes gesundes Gewebe bleibt minimal. Im nächsten Schritt untersuchen die Forscher, ob es beim Verbleib des Materials im Körper zu toxischen Effekten kommt. Eine weitere Studie des PNNL testet derzeit eine biologisch abbaubare Version des Kunststoffgels. Diese soll die Wiederherstellung von Gelenksknorpeln unterstützen. Dabei wirkt das Gel als temporäres "Baugerüst", das das Wachstum von injizierten Knorpelzellen anregt. (pte)