Salzburg - "Wir wollen Stärke zurückgewinnen und Nummer eins werden." Klaus-Jürgen Michel, Sprecher der Geschäftsführung des Universal-Versandes, hofft mit dem neuen Eigentümer auf Rückenwind. Der Universal-Versand ist seit 1. April 2001 offiziell im Eigentum des zum deutschen Otto-Konzern gehörenden Baur-Versand. Beide sprechen mit Kunden der Altersgruppe um 40 Jahre eine nahezu idente Zielgruppe an. Derzeit rangiert der Universal-Versand mit einem Jahresumsatz von 1,9 Milliarden Schilling (138 Mio. EURO) allerdings deutlich hinter dem branchenführenden Quelle-Versand, der etwa auf den doppelten Jahresumsatz kommt. 2000 musste Universal mit Sitz in Salzburg sogar einen Umsatzrückgang von knapp vier Prozent gegenüber 1999 hinnehmen. Auch insgesamt stagniere der klassische Versandhandel in Österreich, so Michel. 1994 lag der Jahresumsatz der gesamten Branche bei etwa 16 Milliarden Schilling (1,16 Mrd. EURO). Diese Summe sei auch im vergangenen Jahr wieder erreicht worden. Je nach Berechnungsart werden zwischen 3,5 und 3,7 Prozent des gesamten Einzelhandels von den Versandhäusern abgewickelt. In Deutschland liegt der Anteil bei etwa 5,5 Prozent. Ausgeweitetes Sortiment Dass sein Haus Umsatzzuwächse erzielen werde, liege auch an dem durch Baur deutlich ausgeweiteten Warensortiment. Der Katalog, aus dem jährlich an die 1,2 Millionen Österreicher Waren bestellen, soll auf über 1200 Seiten ausgebaut werden. Dazu kommen noch 60 Zwischenkataloge für spezielle Zielgruppen. Das mit Baur abgestimmte Warensortiment soll weiterhin gezielt um lokale Angebote ergänzt werden. Dies gelte für Elektrogeräte sowie für Mobiltelefone, für die österreichische Anmeldungen nötig seien.

Michels Optimismus auf einen Aufschwung beim Universal-Versand stützt sich nicht zuletzt auf die Erfahrungen aus Deutschland. Nach der vor drei Jahren eingegangenen Kooperation mit dem Otto-Versand habe Baur selbst zweistellige Wachstumsraten aufzuweisen. Der Umsatz von Baur erreichte 2000 rund 1,8 Mrd. Mark (920 Mio. EURO). Der Mitarbeiterstand wurde von 2745 auf nunmehr 3300 ausgeweitet. Beim Universal-Versand wird aber abgebaut. Im Bereich Einkauf, Werbung und Finanz werden bis zu 35 Jobs verschwinden. Derzeit beschäftigt Universal 480 Mitarbeiter. (neu/DER STANDARD, Printausgabe 4.4.2001)