Bonn - Die Menschenrechtsorganisation amnesty international (ai) hat die Behörden von El Salvador zu Strafmaßnahmen wegen früherer Menschenrechtsverletzungen aufgefordert. Auch neun Jahre nach dem Ende des Bürgerkrieges in dem mittelamerikanischen Land seien die damals begangenen massiven Menschenrechtsverletzungen weder aufgeklärt noch die Täter vor Gericht gestellt, berichtete amnesty international am Mittwoch in Bonn. Die Verantwortlichen für Tausende Fälle von Folter, politischen Morden und verschwundenen Menschen seien straflos ausgegangen. Die salvadorianische Regierung müsse endlich diese Verantwortlichen zur Rechenschaft ziehen und so den Weg frei machen für Versöhnung und wirklichen Frieden, betonte Christa Rahner-Göhring, El Salvador-Expertin der deutschen Sektion von amnesty international. Allen Opfern und ihren Familien müsse das Recht auf gerichtliche Klärung und Entschädigung garantiert werden. Voraussetzung dafür sei die Annullierung des Amnestiegesetzes von 1993, das Folterern und Mördern die Freiheit geschenkt habe. (APA/dpa)