Linz - Der zu dreieinhalb Jahren Haft verurteilte frühere Bürgermeister von Windischgarsten, Franz Hufnagl, ist in der oberösterreichischen Landesnervenklinik Wagner Jauregg in Linz und wird nun in eine geschlossene Abteilung überstellt. Das teilten die oberösterreichischen Sicherheitsbehörden im Zusammenhang mit Berichten mit, wonach er seine Haft antreten sollte, aber verschwunden sei. Vorwürfe seien "politische Intrige" Hufnagl war SPÖ-Bürgermeister und Leiter eines Gewerkschaftsheimes und soll sich zwischen 1987 und 1998 an insgesamt vier Frauen beziehungsweise Mädchen vergangen haben, die zum Teil in Abhängigkeit zu ihm als Chef standen. Diese Vorwürfe wies er stets zurück: Sie seien ein Racheakt, eine "politische Intrige". Er hat nicht nur sein politisches Amt verloren, sondern inzwischen auch seinen Arbeitsplatz. 1999 wurde er am Landesgericht Steyr wegen Vergewaltigung, geschlechtlicher Nötigung und Missbrauchs eines Autoritätsverhältnisses zu dreieinhalb Jahren Haft verurteilt. Er schöpfte alle Rechtsmittel gegen den Schuldspruch aus, scheiterte aber. Ein Berufungssenat des Obersten Gerichtshofes (OGH) bestätigte im November des Vorjahres das Urteil, es ist somit rechtskräftig. Der Antritt der Haftstrafe verzögerte sich, weil Hufnagl an Depressionen litt und in ärztlicher Behandlung stand. Ein Gutachten ergab, dass er haftfähig sei. (APA)