Zürich - Nach Anlaufschwierigkeiten werden sich die über das Internet abgewickelten Geschäftsaktivitäten auch in Europa durchsetzen. In einer Studie der Unternehmensberatungsfirma Andersen Consulting wird das Umsatzwachstum im gesamten Online-Markt allein für Westeuropa bis 2003 auf 430 Milliarden Dollar (405,16 Mrd. Euro/5.575,17 Mrd. S) geschätzt.
E-Commerce wurde 1998 erheblich ausgeweitet
"1998 haben die europäischen Unternehmen die Nutzung von E-Commerce erheblich ausgeweitet. Zahlreiche Firmen beabsichtigen die Einführung in naher Zukunft", schreibt Andersen Consulting am Donnerstag in einer Pressemitteilung. Sie stützt sich dabei auf eine im Mai durchgeführten Umfrage unter 350 leitenden Managern in Europa und 60 US-Spitzenkräften.
Im Vergleich zur identischen Umfrage ein Jahr zuvor habe "ein dramatischer Klimawechsel" zu Gunsten des E-Commerce stattgefunden. 64 Prozent der befragten Europäer sehen im Geschäft via Internet einen echten Wettbewerbsvorteil auf den heutigen Märkten. Ein Jahr zuvor seien es nur 51 Prozent gewesen. 44 (31) Prozent wollen künftig mit E-Commerce arbeiten, heißt es in der Mitteilung weiter.
Bislang seien die höchsten E-Commerce-Umsätze in den USA erzielt worden. Die Bereiche E-Commerce und Informationstechnologie hätten in den vergangenen drei Jahren ein Drittel zum wirtschaftlichen Realwachstum beigetragen. Die Europäer seien nun daran, den Rückstand zu verringern.
2003: 170 Millionen Internet-Benutzer in Europa
Bis zum Jahr 2003 wird alleine für Westeuropa ein Wachstum des gesamten Online-Marktes auf 430 Mrd. Dollar vorausgesagt. Europa werde dann etwa 170 Millionen Internet-Benutzer zählen. Eine ähnliche Zahl wird für die USA erwartet.
Die Infrastruktur in der Telekommnuikation werde durch digitale Kabel- und Satellitenangeobte revolutioniert. High-Speed-Verbindungen über das "WWW" zu Mobiltelefonen und anderen Geräten eröffneten bedeutende neue Möglichkeiten für Unternehmen und Konsumenten, am E-Commerce teilzuhaben. Die stark sinkenden Internet-Zugangskosten würden zudem noch mehr Europäer ins Netz locken.
Mehrheit der Unternehmen derzeit noch nicht reif für E-Commerce
Allerdings deckte die Umfrage auch Schwachpunkte auf. So gaben 85 Prozent der befragten europäischen Manager an, ihre Unternehmen verfügten nicht über die Fähigkeiten, um das Gebiet des elektronischen Handels erfolgreich nutzen zu können.
Fast gleich viele Führungsleute glauben nicht, dass ihre Firmen über die nötige Kultur verfügten, die zur Durchführung der Änderungen erforderlich sei, um in der elektronischen Wirtschaft bestehen zu können. (sda)