Wenn Sie neu in einem Unternehmen sind, sollten Sie zu allererst einmal genau hinhören, welcher Kommunikationsstil vorherrscht. Lassen Sie sich dabei nicht vom ersten Eindruck täuschen! Häufig gibt es einen "offiziellen" Kommunikationsstil und einen "inoffiziellen". Der offizielle Stil drückt aus, wie die Beteiligten gesehen werden wollen und welche Werte sie nach außen hin vertreten. Erst der inoffizielle Stil offenbart das wahre Gesicht.Lockerer Ton Die New Economy ist unter anderem für ihren lockeren Umgangston bekannt. Wer dazugehören möchte, darf kein Problem mit einer unkomplizierten Sprache, flotten Sprüchen und dem Du-Wort haben. Aber auch hinter dem scheinbar "studentischen" Spaß beim Arbeiten und dem Motto "Wir sind alle ein Team mit flachen Hierarchien", steht der harte Kampf um Macht und Profilierung. Wer das komplett ignoriert, kann über kurz oder lang unter die Räder kommen. Freundlich, rücksichtsvoll In sozialen Einrichtungen und bei Behörden wird häufig ein sehr freundlicher und rücksichtsvoller Umgangston gepflegt. Kritik wird mit gleichzeitigem Lob dargeboten, um niemanden zu verletzen. Dadurch wird die Kritik aber oft nicht als solche wahrgenommen, Verbesserungen und Weiterentwicklung bleiben aus. Hinter der sanften Rücksichtnahme steht aber am Schluss auch hier ein harter Machtkampf. Wer den überleben will, muss lernen, die Zwischentöne zu interpretieren. Feiner Ton In Banken wird ein extrem feiner Ton gepflegt. Jedes Wort wird auf die Goldwaage gelgt, Distanz zu den Kollegen gehalten und die feine Erzeihung und Wohlgezogenheit zelebriert. Wirkt dieser Kommunikationsstil anfangs steif und arrogant, sei den Neulingen versichert, dass sie sich schnell daran gewöhnen werden. Tipps Zuerst hinhören und besser zurückhaltender sein, als sofort mit der Tür ins Haus zu fallen. Mit anfänglicher Schüchternheit lebt man sich besser ins Team ein, als mit Arroganz und Besserwisserei. Erst wer sich über den vorherrschenden Kommunikationsstil im Klaren ist und sich auch durch eine gewisse Zeit der Zugehörigkeit das Recht erwirkt hat, "mitmachen" zu dürfen, darf munter mitreden. (red)