Wien - Die Zugrestaurants der ÖBB werden künftig von italienischem Flair dominiert. Neben viel Vino wird es auch Espresso, Panini und andere Köstlichkeiten geben. Mit Fahrplanwechsel am 9. Juni übernimmt die Firma "e-express" des Tricaffè-Machers Reinhard Reitermayer das Catering der ÖBB-Züge.

Die ÖBB wollten mit dem neuen Partner, der im Bereich der Speisewagen die Firma Trainristo und im Bereich des Bordservices Wagon Lit ersetzt, einen weiteren Schritt zur Attraktivierung der Zugrestauration erreichen. Das finanziell günstigere Angebot sei mit ausschlaggebend gewesen, warum sich der ÖBB-Aufsichtsrat Anfang April für das Konzept von "e-express" entschieden habe, heißt es.


Preisfrage

"Die Entscheidung hat uns getroffen wie ein Keulenschlag", sagte der Geschäftsführer von Trainristo, Günter Frühwirth, dem STANDARD. "Keiner von uns hat damit gerechnet, nicht mehr weitermachen zu können, zumal es an der Qualität unserer Arbeit nie etwas auszusetzen gab." Die 220 Mitarbeiter von Trainristo sollen von "e-express" übernommen werden.

Die ÖBB waren daran interessiert, dass der künftige Betreiber der Speisewagen möglichst kostendeckend arbeitet. "Ohne Zuschüsse geht es nicht", sagte Frühwirth. Manche Züge seien schlecht ausgelastet. "Da kann man kein Geschäft machen", so Frühwirth. Trainristo hat von den ÖBB in den vergangenen fünf Jahren knapp 125 Mio. S (neun Mio. EURO) für den Betrieb der Speisewagen bekommen. Das war deutlich weniger, als dem früheren Betreiber, Wagon Lit, bezahlt wurde.

Das neue Gastronomiekonzept soll in Schritten umgesetzt werden und bis September abgeschlossen sein. (Günther Strobl, D ER S TANDARD , Print-Ausgabe, 2. 5. 2001)