Frankfurt/Main - EZB-Präsident Wim Duisenberg sieht für den Euroraum Anlass zu "begründetem Optimismus". Am Mittwoch legte er in Frankfurt am Main den Jahresbericht 2000 vor und betonte: "Die Tatsache, dass der Euroraum eine gesunde Wirtschaftsentwicklung aufweist, das Problem der Arbeitslosigkeit Schritt für Schritt löst, die Wirtschaftsstruktur weiter verbessert und über eine Währung mit einem stabilen Binnenwert verfügt, macht das Euro-Währungsgebiet zu einem stabilen Pol in der Weltwirtschaft." Für den obersten Euro-Wächter steht seinen Ausführungen im Jahresbericht zufolge auch fest, dass der Abwertung der Gemeinschaftswährung im vergangenen Jahr "zu viel Bedeutung beigemessen wurde". Der Wechselkurs habe eindeutig nicht mehr im Einklang mit den positiven Fundamentaldaten des Euroraums gestanden, "was in Verbindung mit der Aufmerksamkeit, die dem Wechselkurs in den Medien gewidmet wurde, auch das Vertrauen der Öffentlichkeit in den Euro tendenziell beeinträchtigte". Langwieriger Prozess Vertrauen in den Euro herzustellen - vor allem in der breiten Öffentlichkeit - sei ein langwieriger Prozess. "Am besten lässt sich dieses Vertrauen aufbauen, indem die Inflation dauerhaft niedrig gehalten und deutlich gemacht wird, mit welcher Entschlossenheit die EZB ihr Ziel der Gewährleistung von Preisstabilität verfolgt", erklärte Duisenberg. Insgesamt zog Duisenberg nach den ersten zwei Jahren ein positives Resümee. "Die Inflation ist, insbesondere angesichts des deutlichen Ölpreisanstiegs, nach wie vor relativ niedrig. Die Finanzmärkte haben Vertrauen in die Entschlossenheit und Fähigkeit der EZB bekundet, Preisstabilität als das vorrangige Ziel ihrer Geldpolitik auf mittlere und längere Sicht zu gewährleisten." Der EZB-Präsident hob auch hervor: "Die EZB verfügt bereits über ein erhebliches Maß an Glaubwürdigkeit." (APA/AP)