London - Die britische Verkehrsgewerkschaft RMT hat in letzter Minute einen für Mittwochabend geplanten Streik der Londoner U-Bahn verschoben. Der Streik werde erst am 15. Mai stattfinden, teilte die Gewerkschaft am Mittwoch mit. Die Verschiebung solle den Angestellten ermöglichen, über ein neues Angebot der Betreibergesellschaft London Underground zu beraten. Der Streik auf allen Londoner U-Bahn-Linien war ursprünglich für Mittwochabend 20.00 Uhr (Ortszeit) angesetzt und sollte 24 Stunden dauern. Die Angestellten wollten damit gegen die Privatisierungspläne sowie die Personal- und Sicherheitspolitik der Betreibergesellschaft protestieren. Premierminister Tony Blair hatte auf eine Absage des Streiks gedrängt. Bereits Ende März sowie Anfang Februar hatten U-Bahn-Streiks die britische Hauptstadt praktisch lahm gelegt. Die Kosten des Ausstands im März waren von der Londoner Geschäftswelt auf mindestens 100 Millionen Pfund (161 Mill. Euro/2,22 Mrd. S) beziffert worden. Die RMT stellt sich gegen die Pläne der Labour-Regierung, die veraltete und finanzschwache U-Bahn in Teilen zu privatisieren. Auch der Londoner Bürgermeister, der von der Labour-Partei ausgeschlossene Ken Livingstone, ist gegen die Teilprivatisierung und verweist auf die Folgen des Verkaufs der britischen Bahn, die seither wiederholt wegen mangelnder Sicherheitsmaßnahmen in die Schlagzeilen geriet. (APA)