Wien - Rapid hat am Sonntag einen großen Schritt in Richtung UEFA-Cup, aber auch einen kleinen zurück ins Titelrennen getan. Die Hütteldorfer setzten sich im 225. Wiener Derby gegen die Austria mit 2:0 (1:0) durch und schoben sich damit wieder auf Platz zwei in der Tabelle der Bundesliga. Die Austria hingegen wird es schwer haben, noch international zu spielen, denn der Rückstand auf Sturm beträgt drei Runden vor Schluss fünf, auf Rapid sechs Punkte. Die Grün-Weißen hingegen haben den Rückstand auf Tirol wieder auf vier Punkte verkürzt und damit drei Runden vor Schluss noch eine kleine Titelchance. Bis zum "Spiel des Jahres" hatte Rapid-Trainer Ernst Dokupil das vierte Derby der Saison hochstilisiert. Und dass es das war, merkte man von Beginn an. Beide Mannschaften wirkten nervös, Fehlpasses häuften sich. Egal ob bei Rapid oder bei der Austria, die Arie Haan total umgekrempelt hatte. Drei Stürmer waren mit Mayrleb, Topic und Janssen auf dem Feld, dich Offensiv-Feuerwerk bedeutete auch das nicht. Der bessere Beginn für Rapid Im Gegenteil: Die Violetten waren mehr mit der Defensive beschäftigt, denn Rapid war zunächst überlegen, machte das Spiel und kam auch zu den besseren Chancen. In der 15. rettete Hiden als letzter Mann bei einem Querpass von Savicevic, in der 17. verfehlte ein sehenswerter Fallrückzieher von Lagonikakis das Ziel, in der 21. kam Saler nach Savicevic-Vorlage zu kurz. Das erste Mal blieb den Rapid-Fans der Torjubel dann in der 27. Minute im Hals stecken, als Wohlfahrt mit Blitzreaktion einen Kopfball von Lagonikakis nach einem Eckball abwehrte. In dieser Tonart ging es weiter, denn der Austria fehlte das spielerische Element, um ihre drei Stürmer auch dementsprechend einzusetzen. Sie hingen in der Luft, Chancen gab es nur aus Weitschüssen. Und so blieb Rapid am Drücker und ging nach 36 Minuten auch völlig verdient in Führung: Ratajczyk zog aus gut 25 Metern ab und traf genau ins Eck - Wohlfahrt war chancenlos. Der Verlusttreffer weckte die Violetten aber ein wenig auf, außerdem zog sich Rapid unverständlicherweise sofort zurück, gab das Heft ein wenig aus der Hand. Schöttel mit katastrophalen Querpass Es folgte die stärkste Phase der Austria, aber ohne Glück. Darasz traf aus 20 Metern mit einem Direktschuss nur die Latte (41.), drei Minuten später war Maier mir einem Reflex bei einem Topic-Schuss zur Stelle. Gleich nach der Pause war es einmal mehr der Tscheche, der gegen den Bosnier siegte, der nach einem Schöttel-Fehler plötzlich alleine vor ihm aufgetaucht war. Damit war das Feuer aber aus dem Spiel. Die Austria bemühte sich und hatte Vorteile, doch praktisch keine Chancen. Die gefährlichere Mannschaft blieb Rapid. Das zeigte die 76. Minute: Dowe spielte steil auf Saler, der zur Mitte auf den heranstürmenden Wallner spielte. Der Youngster ließ Wohlfahrt keine Chance und machte den Sieg perfekt. Wallner sorgt für die Entscheidung Die Austria hatte zwar bei einem Stangen-Kopfball von Janssen noch ein Mal Pech, kam aber dennoch gut davon, denn in der 86. Minute rettete Wohlfahrt gegen Wagner und beim Nachschuss gegen Taument. Trotzdem ist der internationale Zug für die Mannschaft von Arie Haan wohl endgültig abgefahren - man darf gespannt sein, wie es in Favoriten weitergeht. (APA) Rapid Wien - Austria Wien 2:0 (1:0) Happel-Stadion, 14.400, Sowa. Torfolge: 1:0 (36.) Ratajczyk 2:0 (79.) Wallner Rapid: Maier - Schöttel (76. Hatz), Ratajczyk, Jazic - Taument, Lagonikakis (72. Dowe), Freund, Saler, Wetl - Savicevic (63. R. Wagner), Wallner Austria: Wohlfahrt - Varesanovic - Martin Hiden, Königshofer - Darasz (46. Hopfer), Leitner (46. Dospel), Ledwon, Troyansky - Janssen, Mayrleb, Topic (76. Derksen) Gelbe Karten: Freund, Wallner, Jazic, Saler, Wetl bzw. Ledwon, Varesanovic, Hiden Derby-Bilanz: 225 Spiele - 103 Rapid-Siege, 77 Austria-Siege, 45 Remis (Torverhältnis: 457:362)