Wien - Die EVN ist eine Sorge los: Die von Niederösterreichs Landesversorger bei der Hauptversammlung im Jänner beschlossene Kapitalerhöhung ist nach vier Monaten ins Firmenbuch eingetragen worden. Damit kann die EVN die Übernahme der landeseigenen Wassergesellschaft Nösiwag um 1,2 Mrd. S in bar und gegen Aktien noch vor dem Sommer durchführen. Nun kann die EVN ihre Pläne umsetzen, direkt in die Trinkwasserver- und Abwasserentsorgung in Niederösterreich einzusteigen. Aber man will auch ins Ausland: Die EVN ist Bestbieter für eine Dienstleistungskonzession für die Trink- und Abwasserversorgung von sechs Gemeinden südlich von Budapest. Anfechtungsklage vom Tisch Mit dem Okay des Firmengerichts ist die Anfechtungsklage von Verbund, Energie AG Oberösterreich und steirischer Energieholding Estag, die eine Sperrminoriät bei der EVN halten, gegen die Kapitalerhöhung vom Tisch. Das Energietrio sowie der Interessenverband für Anleger hatte den Nösiwag-Kauf auf der HV abgelehnt und eine Anfechtungsklage eingebracht. Man hatte die Angemessenheit des Kaufpreises angezweifelt und die fehlenden Details des Deals moniert. 800 Mio. S werden vom Land Niederösterreich, dem EVN-Hauptaktionär und bisherigen Nösiwag-Eigner, als Sacheinlage über die Kapitalerhöhung in die EVN eingebracht, 400 Mio. S in bar. (Clemens Rosenkranz, DER STANDARD, Printausgabe 5.5.2001)