Kosovo
Serben verhindern Wiederaufbau einer Moschee in Bosnien
Radisic fordert "detaillierte" Ermittlungen der Behörden
Sarajewo/Trebinje - Mehrere hundert Serben
haben am Samstag im südbosnischen Ort Trebinje den Baubeginn für ein
neues moslemisches Gebetshaus verhindert. Dies meldete der bosnische
Staatsrundfunk in Sarajewo unter Hinweis darauf, dass die noch im 18.
Jahrhundert an der Stelle erbaute Osman-Pascha-Moschee von Serben
während des Bosnienkrieges vollkommen zerstört wurde.
Die gemäßigte Führung der bosnischen Serbenrepublik hatte unlängst
die Erlaubnis für den Neubau erteilt. Die Extremisten verhinderten
nach Rundfunkangaben nicht nur den Baubeginn sondern griffen trotz
der anwesenden Polizisten islamische Würdenträger an. Die bosnisch-
serbische Regierung und die UNO-Mission verurteilten die Gewaltakte
ebenso wie der internationale Bosnien-Beauftragte, Wolfgang
Petritsch.
Einige Extremisten warfen mit Steinen und Flaschen auf eine
Delegation moslemischer Politiker und Kirchenvertreter sowie
ausländischer Gäste. Nach Rundfunkberichten wurden in dem Tumult
mehrere Personen verletzt, unter ihnen ein Mitarbeitr von Petritsch.
Bosnischer Präsident verurteilt Unruhen in Trebinje
Der derzeitige Vorsitzende im bosnischen Staatspräsidium, der Serbe Zivko Radisic, hat von den bosnisch-serbischen Behörden am Sonntag "detaillierte" Ermittlungen über die Unruhen bei der Eröffnung einer Moschee im südbosnischen Ort Trebinje gefordert. Am Samstag hatten serbische Extremisten die Wiedereröffnung für eine im Krieg zerstörte Moschee verhindert. Ein Mitarbeiter des internationalen Bosnien-Beauftragten Wolgang Petritsch und mehrere Journalisten waren dabei verletzt worden. (APA)