Seoul - Auch fünf Tage nach der Festnahme des ältesten Sohnes des nordkoreanischen Staatschefs Kim Jong Il auf dem Tokioter Flughafen bewahrt Nordkorea Stillschweigen zu der Affäre. Eine offizielle Stellungnahme zu dem Vorfall um Kim Jong Nam sei nicht zu erwarten, sagte ein südkoreanischer Geheimdienstexperte am Sonntag. Pjöngjang werde sich wohlweislich nicht zu einem Zwischenfall äußern. Der 29-Jährige war am Freitag von Japan nach China abgeschoben worden. Er war am Dienstag bei der illegalen Einreise mit gefälschtem dominikanischem Pass festgenommen worden. Laut südkoreanischen Rundfunkberichten bekleidet Kim Jong Nam seit 1999 einen leitenden Posten im nordkoreanischen Geheimdienst. Die Nachrichtenagentur Kyodo zitierte südkoreanische Medien, wonach er seit anderhalb Jahren für den Geheimdienst arbeitet und designierter Nachfolger seines Vaters ist. Möglicherweise habe er in Japan Erkenntnisse über Nachrichtentechnologien sammeln wollen. (APA)