Podgorica - Die für das Wochenende angekündigten Verhandlungen über die Bildung einer Koalitionsregierung in Montenegro sind vertagt worden. Es habe noch keine offiziellen Kontakte gegeben, sagte Miroslav Vickovic vom Liberalen Bund (LS). Die Koalitionsverhandlungen könnten sich wegen der Forderungen der Liberalen hinziehen. Diese wollen den Innen- und Justizminister stellen und verlangen ein Referendum zur Unabhängigkeit innerhalb von sechs Monaten. Die Bildung einer Koalitionsregierung wird bis Ende Mai erwartet. An den Gesprächen sollen die Demokratische Partei der Sozialisten (DPS) des Präsidenten Milo Djukanovic, die Sozialdemokratische Partei (SDP) und der Liberale Bund (LS) teilnehmen. Diese drei Parteien setzen sich für die Unabhängigkeit der jugoslawischen Teilrepublik ein und verfügen mit 42 der 77 Sitze über die Mehrheit im Parlament. Die Wahlkommission gab am Samstag die offiziellen Endergebnisse der Parlamentswahlen vom 22. April bekannt. Die Koalition aus DPS und SDP kommt auf 36 Mandate, der mit ihr verbündete Liberale Bund erhielt sechs Sitze. Die pro-serbische Koalition "Gemeinsam für Jugoslawien" errang 33 Abgeordnetensitze. Zwei albanische Parteien, die Demokratische Albanerunion und der Demokratische Bund, bekamen je ein Mandat. (APA/dpa)