Wie Heise berichtet, haben in den vergangenen Tagen haben mehrere österreichische Linux-User, die sich auf dem Linux-Counter eingetragen hatten, per Mail einen Fragebogen der Unternehmensberatung G3 GmbH erhalten. Gefragt wird unter anderem nach den Einstellungen zu und dem Einsatz von Linux, aber auch nach der beruflichen Position sowie Branche und Größe des Arbeitgebers. Die Unternehmensberatung bezeichnet sich in der Mail als unabhängiges Marktforschungsunternehmen und sichert zu, die Daten vertraulich zu behandeln und nicht an Dritte weiterzuleiten. Word-Format Für etwas Irritation dürfte dabei schon allein der Umstand gesorgt haben, dass der Fragebogen in Form einer Microsoft-Word-Datei an die Mail angehängt ist - kein Format, das unter Linux üblich ist. Noch mehr irritierte die Adressaten, dass in den Eigenschaften des Word-Dokumentes als Autor Christian Hess eingetragen ist - seines Zeichens Product Manager bei Microsoft Österreich. Auf Anfrage erklärte ein Mitarbeiter der G3 GmbH, dass die Umfrage im Auftrag eines Unternehmens durchgeführt werde, dessen Namen man allerdings nicht nennen wolle. Die Vertraulichkeit der individuellen Angaben sei jedoch gewährleistet, da G3 die Fragebögen selbst auswerte und anschließend vernichte; lediglich die Gesamtergebnisse würden weitergegeben. Einige Fragen im Wortlaut:
  • "Von welchem Produkt haben Sie zu Linux gewechselt: Unix, Microsoft. Novell, anderes"
  • "Warum haben Sie gewechselt bzw. was hat Ihnen am alten Produkt nicht gefallen"
  • "Angabe zu Ihren Kenntnissen auf Linux: Ich bin - Anfänger, - Fortgeschrittener, - Experte"
  • "Meine Linux Einsatzbereiche (Mehrfachnennungen möglich): - Spielen, - Programmieren, - Internet Server, - File/Print Server, - Mission Critical (Datenverfügbarkeit, Zugriffszeiten), - Security (Firewall), - Server, - Arbeitsplatz, - gemischte Server Umgebung, - anderer Einsatz"
  • "Was vermisse ich/finde ich schlecht an Linux?

    Wie Blackserver/linux/ berichtet, locken als "Belohnung" für die Beantwortung der Fragen zehn "Linux Überraschungen".

    Microsft bestätigt gegenüber dem WebStandard

    Nach erscheinen dieses Artikels meldete sich Microsoft beim WebStandard und bestätigte, daß das Marktforschungsinstitut G3 Unternehmensberatung für diese Umfrage beauftragt wurde.

    Thomas Lutz, Corporate Marketing Manager von Microsoft Austria:

    Es ist richtig, daß wir das Marktforschungsinstitut "G3 Unternehmensberatung" mit der Durchführung einer Studie über Linux Anwendung in Österreich beauftragt haben. Das ist in Industrie und Wirtschaft ja auch eine durchaus übliche Vorgehensweise, um einen besseren Einblick in den Markt und aktuelle Trends zu gewinnen. Üblich ist im allgemeinen auch, den Auftraggeber der Studie bei der Befragung nicht zu nennen, um einen unverfälschten Überblick und keine einseitig gefärbten Antworten zu erhalten. Darin sehen wir absolut nichts anstößiges. Die Vertraulichkeit der einzelnen Antworten ist jedenfalls sichergestellt, da nur die Gesamtergebnisse von G3 an uns weitergeleitet werden.

    (red/blackserver/heise)