Netzpolitik
Aufregung um Schutz der Marke Linux
Linux-Verband stellt klar: Markenrechte liegen bei Linus Torvalds
Hamburg/Wien - In der Linux-Community herrscht große
Aufregung um den Markennamen "Linux". Wie der Heise Newsticker gestern
berichtete, haben die Hamburger Patentanwälte Hauck, Graalfs, Wehnert beim Deutschen
Patentamt die Wortmarke "Linux" schützen lassen. Linux wird im Markenblatt
unter dem Aktenzeichen 399 36 517.6 in der Kategorie
Software gelistet. Die Reaktionen erboster Linux-Anwender auf diese Nachrichten reichen
laut
Pro-Linux
von einer allgemeinen Belustigung bis zu Drohungen des Anwendens
körperlicher Gewalt.
Im Dunkeln
Was Markeninhaber Roy Boldt mit der Anmeldung bezweckt, blieb bisher im Dunkeln. Boldt
ist Geschäftsführer des Hamburger Systemhauses und der Unternehmensberatung
ChannelOne
.
Markenrechte für Linux bei Linus Torvalds
Die Markenrechte für Linux liegen nicht nur in den USA, sondern auch in Europa bei Linus
Torvalds (Deutsche Marke 2088936, EU Markenanmeldung 000851246).
Dies erklärte der Vorsitzende des deutschen Linux-Verbandes LIVE, Achim Cloer, am
Mittwoch zu Meldungen, eine Hamburger Systemhaus habe sich über seine Patentanwälte
die Wortmarke 'Linux' beim Deutschen Patentamt schützen lassen. 'Linus Torvalds wird die
Verletzung seiner Rechte nicht dulden und mit allen rechtlichen Mittel dagegen vorgehen,'
betonte Cloer.
Der Münchner Patentanwalt des Linux-Verbandes, Rainer Feldkamp, der zugleich die
Interessen von Torvalds in Europa vertritt, erklärte ergänzend, die angekündigte
Markenanmeldung des Hamburger Systemhauses sei gegenüber den bestehenden
Markenrechten von Torvalds nicht haltbar. 'Wir werden umgehend Widerspruch gegen die
neue, von Torvalds nicht autorisierte Markenanmeldung beim Deutschen Patent- und
Markenamt einlegen', kündigte Feldkamp an. 'Es besteht also kein Grund zur Aufregung.' (heise/pro-Linux/red.)