Angola
Angola: UNITA-Rebellen töten mehr als hundert Menschen
Krieg wütet seit Unabhängigkeit 1975 fast ohne Unterbrechung
Luanda/Lissabon - Bei einem der blutigsten Überfälle seit dem neuerlichen Ausbruch des Bürgerkrieges in Angola vor drei
Jahren haben UNITA-Rebellen mehr als hundert Menschen umgebracht. Der Angriff richtete sich nach portugiesischen Presseberichten vom
Dienstag gegen die Provinzhauptstadt Caxito, nur 60 Kilometer von der Hauptstadt Luanda entfernt. Nach dem Angriff der UNITA, der sich
am Samstag ereignete, flüchteten Tausende aus Angst um ihr Leben in Richtung auf Luanda. Dutzende von Menschen wurden verletzt.
Die UNITA habe größere Mengen an Lebensmitteln und anderen Gütern erbeutet und Hunderte von Bewohnern gefangenen genommen, hieß
es. Die Rebellen griffen nach diesen Angaben zum ersten Mal eine Provinzhauptstadt an, die praktisch vor den Toren Luandas liegt. Die
Gruppe der Angreifer habe aus etwa 150 Mann bestanden. Mehrere Rebellen hätten sich vor der Aktion in die Stadt geschlichen. Caxito
zählt rund 50.000 Einwohner.
seit 1975 unabhängig
In dem Land herrscht seit der Unabhängigkeit von Portugal 1975 fast ununterbrochen Krieg. Die vom ehemaligen südafrikanischen
Apartheidregime unterstützte UNITA ("Nationale Union für die völlige Unabhängigkeit Angolas") von Jonas Savimbi hatte 1992 das erste
Friedensabkommen gebrochen und wieder zu den Waffen gegriffen, nachdem sie die von der UNO kontrollierten und als korrekt eingestuften
Präsidenten- und Parlamentswahlen verloren hatte. Ein zweites Friedensabkommen wurde 1994 geschlossen. Die UNITA weigerte sich
jedoch, ihre Verbände vertragsgemäß in die reguläre Armee zu integrieren. Die US-Regierung hatte früher die UNITA massiv unterstützt. (APA/dpa)