IT-Business
Cisco weist Milliardenverlust aus
"Wir befinden uns in einem tieferen Tal, als es irgendjemand von uns erwartet hatte"
Der weltgrößte Internetausrüster Cisco Systems Inc. hat wegen der Konjunkturschwäche und fehlender Nachfrage im
dritten Quartal des laufenden Geschäftsjahres 2000/2001 einen Milliardenverlust verbucht. Cisco verlor in dem am 28. April beendeten
Quartalsabschnitt 2,69 Mrd. Dollar (3,05 Mrd. Euro/41,9 Mrd. S). Dies hatte Cisco am Dienstag nach Börsenschluss bekannt gegeben.
Cisco-Chef John Chambers sagte, "wir befinden uns in einem tieferen Tal, als es irgendjemand von uns erwartet hatte".
Es war der erste Cisco-Verlust seit dem Börsengang vor elf Jahren. Cisco hatte in der entsprechenden Vorjahreszeit noch einen Gewinn von
641 Mill. Dollar ausgewiesen.
Die Cisco-Aktien sind am Mittwoch um 6,7 Prozent auf 19,02 Dollar gefallen. Das Cisco-Zwölfmonatshoch hatte bei 70 Dollar gelegen.
Auch die Aktien anderer Netzwerkausrüster, Chipfirmen, Computerhersteller und Tech-Konzerne kamen im Gefolge der Cisco-Resultate
unter Druck.
Der Cisco-Umsatz fiel in dem am 28. April beendeten Quartal auf 4,73 (Vorjahresvergleichszeit: 4,93) Mrd. Dollar. Cisco hatte im zweiten
Quartal noch 6,7 Mrd. Dollar umgesetzt, so dass in der Berichtszeit ein massiver 30-prozentiger Umsatzrückschlag anfiel.
Cisco musste im dritten Quartal Sonderbelastungen für eine groß angelegte Kündigungs- und Kostensenkungsaktion in Höhe von 1,17 Mrd.
Dollar verbuchen. Außerdem wurden Sonderbelastungen für Lagerbestände in Höhe von 2,2 Mrd. Dollar verbucht. Cisco will 8.500 seiner
44.000 Mitarbeiter nach Hause schicken.
Der "Pro-Forma"-Quartalsgewinn unter Ausklammerung von Sonderfaktoren betrug 230 Mill. Dollar oder drei Cents je Aktie gegenüber
einer Mrd. Dollar oder 13 Cents je Aktie im dritten Quartal des vergangenen Geschäftsjahres. Die Wall Street hatte nach einer vorherigen
Cisco-Gewinnwarnung nur noch mit zwei Cents Gewinn je Aktie gerechnet.(APA/dpa)