Salzburg - US-Rechtsanwalt Ed Fagan will die Verbundgesellschaft beziehungsweise die Tauernkraftwerke AG als Erbauer der Gletscherbahn auf das Kitzsteinhorn für die Brandkatastrophe, die im November vergangenen Jahres 155 Todesopfer forderte, verantwortlich machen. Von den Gletscherbahnen Kaprun sei kein Geld zu erwarten, begründet er seine Strategie am Mittwoch in Salzburg.

Derzeit vertritt Fagan nach eigenen Angaben 21 Angehörige von Opfern aus den USA, Deutschland, Slowenien und Österreich. Fagans Schadensersatzforderungen betragen 20 Millionen US-Dollar (22,6 Millonen Euro oder 310 Millionen Schilling) pro Person.

Auch die Justiz ist im Visier des Anwaltes. Er wirft den Untersuchungsbehörden sowohl moralische als auch juridische Verfehlungen vor. Die Behörden hielten DNA-Analysen, Videos und Fotos zurück.

Und: "Die Körper sind nicht mit Respekt behandelt worden", meint Fagan, da einzelne Körperteile von Opfern nach einer Untersuchung durch die Gerichtsmedizin gesondert bestattet wurden. Die Untersuchungsergebnisse dieser Teile seien auch von entscheidender Bedeutung für die Analyse des Stollenbrandes. Er selbst habe sich nach dem Verbleib der Körperteile erkundigt, habe aber die Antwort bekommen solche seien nie gefunden waren. (stet/neu) (DER STANDARD, Printausgabe, 10.5.2001)