Sehr Spannendes wußten die Medien in den letzten Wochen für Frauen zu berichten. Die gute Nachricht zuerst: Da in den nächsten vier Jahren auf allen Ecken und Enden Arbeitskräfte fehlen, wird die Wirtschaft sehr stark auf Frauen zurückgreifen müssen. Für zusätzlich 30.000 Frauen tun sich bis 2005 neue Jobperspektiven auf.Die schlechten Nachrichten hießen: Vor allem Frauen werden länger und immer öfter auch in der Nacht arbeiten müssen. Denn das niedrigere Pensionsalter für Frauen (60) wird schon früher an das höhere der Männer (65) angepasst werden und nicht erst in der Zeit von 2018 bis 2032. Das kommunizieren die schwarz-blauen RegierungspolitikerInnen zwar noch nicht klar und deutlich. Kanzler Schüssel vernebelt alles mit schwammigen Erklärungen, dass das tatsächliche Pensionsalter auf 65 Jahre angehoben werden müsse. Mit der Idee, das geschlechtsneutrale Pensionsalter vorzuziehen, schickten die Regenten vorerst einmal „nur“ die ExpertInnen des Institutes für Höhere Studien (IHS) voraus. Trotzdem müssen wir davon ausgehen, dass genau das passieren wird. Alle Frauen, die heute jünger als 44 sind, müssen damit rechnen, später als bisher in die reguläre Pension zu gehen. Was wir daraus schließen? Die Emanzipation geht nach hinten los. Wir Frauen sollen die wenigen beruflichen Vorteile verlieren, die wir haben und mit den Männern gleichziehen. Von der Egalisierung der vielen beruflichen Nachteile – allen voran die um ein Drittel niedrigeren Einkommen bei gleicher Arbeit --! - ist keine Silbe zu hören, keine noch so vernebelte. Solange wir Frauen beim Einkommen weiter offen diskriminiert werden, fehlt jede Basis und jedwedes Verständnis dafür, neue Nachteile in Kauf zu nehmen. PolitikerInnen allen Coleurs sollten das zur Kenntnis nehmen.