Washington - Veraltete Computer, ein chaotisches Archivsystem und schlecht ausgebildete Mitarbeiter sind nach Angaben von FBI-Kennern für die Panne verantwortlich, die zur Verschiebung der Hinrichtung des Oklahoma-Attentäters Timothy McVeigh geführt hat. Tausende von Dokumenten, die das FBI der Verteidigung "aus Versehen" nicht übergeben hat, wurden erst bei der fünften Suche entdeckt, wie FBI-Mitarbeiter nach Medienberichten vom Samstag zugaben. Justizminister John Ashcroft hatte die für nächsten Mittwoch geplante Hinrichtung von McVeigh am Freitag um vier Wochen verschoben. Die Verteidiger sollen Gelegenheit haben, das Material durchzusehen. Der Justizminister geht nicht davon aus, dass darunter entlastendes Material ist. "Das ist schlechtes Management, eine schlechte Datenbank und leider auch Inkompetenz", sagte der frühere Generalinspektor des Justizministeriums, Michael Bromwich, der "Washington Post". Er hatte die Archivierungsmethoden und die Datenbank des FBI sowie die Ausbildung der Beamten in einem Bericht 1999 kritisiert. In 46 der 56 landesweiten FBI-Büros wurde Material übersehen, das bei den McVeigh-Ermittlungen zusammengetragen worden war. Bei dem Bombenanschlag in Oklahoma waren vor sechs Jahren 168 Menschen ums Leben gekommen. (APA/dpa)