Belgrad - Die Belgrader Regierung hat den albanischen Rebellen im Süden Serbiens eine Amnestie angeboten, falls sie die Waffen niederlegen. Der Aufruf wurde am Dienstag vom offiziellen Pressezentrum in Bujanovac veröffentlicht. Das Angebot bezieht sich in erster Linie auf die Rebellen, die noch immer Teile des Dorfes Oraovica besetzt halten. Rund um das Dorf wurde auch in der Nacht auf Dienstag gekämpft. Dabei wurde ein Polizist verletzt. Albanische Quellen berichten von einigen Toten und Verletzten auf der Seite der Rebellen, meldete der Belgrader Sender "B-92". Ein Teil der Bevölkerung sei evakuiert worden. Die NATO hat die vollständige Rückkehr der jugoslawischen Bundesarmee in die südserbische Pufferzone an der Kosovo-Administrativgrenze bewilligt. Der vor mehreren Wochen suspendierte Stabschef des Kosovo-Schutzkorps, Gezim Ostreni, hat sich unterdessen nach Mazedonien abgesetzt, um dort das Kommando der Albaner-Guerilla "Nationale Befreiungsarmee" (UCK) zu übernahmen, wie in Pristina bekannt wurde. Wegen des Verdachts von Kontakten zu extremistischen Kräften in Mazedonien war Ostreni von der UNO-Verwaltung im Kosovo (UNMIK) suspendiert worden. Das Schutzkorps ist die legalisierte zivile Nachfolgeorganisation der "Kosovo-Befreiungsarmee" (UCK) im Kosovo. Die Nachricht von der neuen Rolle Ostrenis wurde bekannt, während die mazedonische Allparteienregierung ihre Arbeit unter ungünstigen Vorzeichen begann. Ministerpräsident Ljubco Georgievski wies die Forderung der albanischen Partei der Demokratischen Prosperität (PDP) nach Gesprächen mit den UCK-Rebellen neuerlich zurück. Die Integrität des mazedonischen Staates sei gefährdet durch Kräfte, die mit "Teilen unseres Gebiets einen neuen Staat" auf dem Balkan schaffen wollten, sagte der Regierungschef. Es gelte, die Rebellen zu bekämpfen. Die Frage sei lediglich, "ob wir einen Großangriff starten oder schrittweise vorgehen", um die Zivilbevölkerung zu schonen. (APA/dpa)