Bagdad - Fast 9.000 Menschen sind nach irakischen Angaben im April an den Folgen der UNO-Sanktionen gestorben. Die amtliche Nachrichtenagentur INA meldete am Dienstag unter Berufung auf das Gesundheitsministerium, 5696 Kinder jünger als fünf Jahre seien an Durchfall, Lungenentzündung und Unterernährung gestorben. Im gleichen Zeitraum des Jahres 1989 - vor Einführung der Sanktionen - seien es 347 gewesen. Im April 2001 seien zudem 3101 Personen an Herzkrankheiten, Nieren- und Leberproblemen sowie Krebs gestorben, verglichen mit 457 im Jahr 1989. Damit gebe es insgesamt 1,489.959 Todesfälle, die auf die im August 1990 eingeführten Sanktionen zurückgeführt werden könnten, so die offizielle Statistik Bagdads. Die Vereinten Nationen hatten die Sanktionen nach dem Einmarsch des Irak in Kuwait verhängt. Seit dem Beginn der Blockade ist die Lebensqualität der 23 Millionen Iraker gesunken und die Infrastruktur des Landes zerfallen. Die UNO hat eine Lockerung der Sanktionen angeboten, sollte der Irak nach zwei Jahren wieder UNO-Waffeninspektoren ins Land lassen. Die irakische Regierung hat dies abgelehnt und fordert eine sofortige und bedingungslose Aufhebung aller Beschränkungen. (APA/Reuters)