Wien - Mit dem Hissen einer 60 Mal sechs Meter großen "Regenbogenfahne" am Donauturm und einem "Wiesenfest" beginnt am 1. Juni das "Europride-Festival 2001" in Wien. Diese Lesben- und Schwulenveranstaltung findet jedes Jahr in einem anderen europäischen Staat statt, heuer in Österreich. Rund eine halbe Million Besucher würden an den verschiedenen Programmpunkten teilnehmen, kündigten die Veranstalter vom Verein Christopher Street Day (CSD) am Donnerstag in einer Pressekonferenz an. Bis zum 30. Juni finden "zwei bis drei Events täglich" statt. Den Besuchern steht sogar eine eigene "Gesundheitsstraße" zur Verfügung. Gala im Parkhotel Schönbrunn Auch die Wiener Straßenbahnen werden ab Anfang Juni mit Regenbogenfahnen behängt werden. Der "offizielle Startschuss" für "Europride 2001" erfolgt am 2. Juni mit einer Gala im Parkhotel Schönbrunn. Den ganzen Juni folge dann ein Programm, das "sich sehen lasse könne", so Jochen Herdieckerhoff von der Vereinigung "ECCE Homo - Wien ist andersrum". Im Mittelpunkt der Geschehnisse werde - auch optisch - das "Europride"-Zelt im Sigmund-Freud-Park vor der Votivkirchen stehen. Den ganzen Juni über stelle der Ort eine fixe Anlaufstelle für Informationen und Kartenvorverkauf dar. Programm Die Programmpunkte erstrecken sich quer über Sport und Kultur. Die Palette reicht vom Volleyball- und Badmintonturnier am Pfingstwochenende über Stadtführungen, Heurigenbesuche und Ausstellungen bis zu einem so genannten "Fetisch-Wochenende". Auch eine eigene CD mit dem Titel "Vienna Pride" wurde produziert. Aidshilfe in der "Gesundheitsstraße" Eine "ernste Seite" wolle die Aidshilfe mit der Installierung einer "Gesundheitsstraße" in die Veranstaltungen hinein bringen, kündigte Frank Amort von der Aidshilfe Wien an. Mit dem Begriff Gesundheit würden aber "nicht nur die Gefahren einer HIV-Infektion oder oberflächliches wie Wellness" abgehandelt. Es gehe um "geistige und soziale Gesundheit", auch die Anerkennung von Homosexuellen habe damit zu tun. Solche Probleme würden in Workshops, in denen es beispielsweise um Mobbing gehe, oder bei Info-Ständen angesprochen. Regenbogenparade am 30. Juni Großer Schlusspunkt des Lesben- und Schwulen-Treffens wird eine "Regenbogenparade" am Nachmittag des 30. Juni sein. Zwischen 200.000 und 300.000 Personen sollen mit aufwändig dekorierten Trucks und unter Musikbegleitung über die Wiener Ringstraße ziehen. Ab 22 Uhr können die Besucher dann an einem ungewöhnlichen Ort weiter feiern: Im Museumsquartier bei einer "Europride Night party baroque". Wolfgang Kraus vom Wiener Tourismusverband betonte die Bedeutung von Homosexuellen als "Zielgruppe". Wien sei für diese Personen ein "interessantes und erlebnisreiches Urlaubsziel". Deshalb habe man speziell anlässlich der "Europride" rund eine Mio. S (72.673 Euro) aufgewendet. (APA)