Rom/London - Der Chef persönlich hat in der Debatte um die Stallorder bei Ferrari ein Machtwort gesprochen. Präsident Luca di Montezemolo bezog vier Tage nach dem Großen Preis von Österreich erstmals klar Stellung zur umstrittenen Teamstrategie der Italiener und stärkte Michael Schumacher und Jean Todt demonstrativ den Rücken. "Ich bin absolut einverstanden mit der Entscheidung von Jean Todt. Über allem stehen die Interessen von Ferrari", sagte di Montezemolo in einem Interview dem staatlichen TV-Sender RAI. Abmahnung für Barrichello Den benachteiligten Schumacher-Teamkollegen Rubens Barrichello verwies der Präsident klar in die Schranken. Der Brasilianer tue gut daran, so Montezemolo, sich nicht aufzuregen und sich darauf zu konzentrieren, bald zu gewinnen. Zudem habe es Stallorder in der Formel 1 immer schon gegeben. Barrichello und Schumacher trafen am Donnerstag bei Testfahrten auf der firmeneigenen Strecke in Fiorano erstmals seit der umstrittenen Aktion in Spielberg wieder aufeinander. "Wir haben uns ausgesprochen", meinte der Brasilianer. McLaren bleibt sich treu McLaren-Mercedes bleibt trotz des deutlichen Vorsprungs von David Coulthard in der aktuellen Weltmeisterschafts-Wertung vor dem scheinbar aussichtslos abgeschlagenen Mika Häkkinen bei seiner bisherigen Strategie. "Stallregie bleibt vorerst tabu. Es gibt keine Planungen in der Richtung von Stallorder", sagte Mercedes-Sportchef Norbert Haug. Coulthard hat derzeit als WM-Zweiter 38 Punkte, Doppel-Weltmeister Häkkinen belegt mit nur vier Zählern Platz zehn. Das bewährte Silberpfeil-Duo hat gute Chancen auf ein weiteres gemeinsames Jahr. "Es gibt keinen Grund, unsere aktuelle Fahrer-Besetzung zu ändern. Sie machen einen hervorragenden Job", sagte McLaren-Chef Ron Dennis dem britischen Fachmagazin "Autosport". Derzeit könne er keine Umstände erkennen, unter welchen sich diese Voraussetzungen ändern könnten, so der Engländer weiter. Coulthard und Häkkinen sind derzeit das Rekord-Duo der Formel 1, sie sind seit 1996 Teamkollegen. (APA/dpa)