IT-Business
Verbraucherschützer ermitteln gegen Microsoft
Bündelverkauf von Computer und Betriebssystem im Visier
Paris - Die französische Verbraucherschutzbehörde DGCCRF ermittelt gegen den US-Software-Konzern
Microsoft wegen dem zwangsweise gebündelten Verkauf des vorinstallierten Betriebssystems Windows 98 und anderer
Programme auf Computern. Dies berichtet die Tageszeitung "Le Parisien" in ihrer Freitagausgabe. Die
Verbraucherschutzbehörde untersteht direkt dem Pariser Wirtschafts- und Finanzministerium.
Nach Angaben der Zeitung reichte der Pariser Informatikprofessor Roberto Di Cosmo - ein engagierter Kritiker des
Microsoft-Konzerns - eine Klage bei der Verbraucherbehörde wegen des gebündelten Verkaufs von
Microsoft-Programmen und neuen Computern ein. Selbst wenn der Kunde bereits über ein Betriebssystem verfüge oder
beispielsweise das kostenlos vertriebene Linux installieren wolle, müsse er beim Kauf eines Computers rund 20 Prozent
des Gesamtpreises für Microsoft-Programme wie das bereits vorinstallierte Windows 98 und teilweise andere Software
wie die Textverarbeitung MS Word oder das Büro-Paket MS Office berappen.
Bisher seien in Frankreich alle Versuche, bei Nichtbenutzung von Windows einen Teil des Kaufpreises zurückzuerhalten,
mit einer Ausnahme gescheitert, heißt es im "Parisien" weiter. Microsoft habe jedoch zugesagt, künftig allen
Computerkäufern den entsprechenden Anteil am Kaufpreis zurückzuerstatten, wenn sie die im Bündel mitverkauften
MS-Programme nicht nutzen wollten. (APA)