Dass die Salzburger Festspiele nicht nur dem reinen Kunstgenuss dienen, sondern dass dort auch anlässlich der unter Mortier dekonstruierten Opern- und Theaterweihespiele gute Geschäfte abgewickelt oder zumindest geschäftliche Kontakte in sommerlicher Atmosphäre intensiviert werden, dürfte bestehendes Allgemeinwissen sein. Gerade die Crème de la crème der Geschäftswelt lässt sich von den provokantesten Inszenierungen nicht abschrecken und verlangt nach immer ausgefalleneren Interpretationen. So wird es einem Christoph Marthaller mit seinem neuen "Figaro", oder Jossi Wieler und Sergio Morabitto mit der fantastischen Deborah Polaski als "Ariadne auf Naxos" vielleicht gelingen "aufzuregen", jedoch die Suppe wird sich niemand versalzen lassen. Denn so machen’s alle ("così fan tutte"), nach Neuenfels und Zagrosek geht es ab zum Haubenwirt. Pfefferschiff in Söllheim Das Beste in Salzburg - vorausgesetzt man bekommt einen Platz - ist nach wie vor das Pfefferschiff in Söllheim. Die Kreationen Karl Fleischhackers gehören zum Kreativsten und Perfektesten, das je in heimischen Küchen erfunden wurde. Ein Businesslunch im idyllischen Garten wird jedem Ihrer Gäste ein unvergessliches Erlebnis sein und ist die allerbeste Einstimmung auf den "Don Carlos" am Abend. Riedenburg Nicht weit von der historischen Altstadt entfernt, abseits der Touristenströme, betreibt die Familie Forstner die Riedenburg. Laut Michael Reinartz, dem in Salzburg lebenden Gault-Millau-Gourmetpapst, kocht die Riedenburg derzeit "großartig wie noch nie" auf. Vor allem für Fisch und Krustentiere ist sie die erste Adresse. Es dürfte klar geworden sein, dass sich Investitionen in die Hochkultur auszahlen. Zwar ist die Einladung eines Businessgastes - natürlich in Begleitung - zu Oper und Souper keineswegs billig, aber im Vergleich zu den großen Festspiel-Mäzenen wie Alberto Vilar (70-Millionen-Schilling-Sponsor) oder Donald Kahn (Zehn-Millionen-Sponsor), machen sich diese Summen geradezu bescheiden aus. Tanglberg Das Vorchdorfer Hauben-LandArt-Restaurant Tanglberg übersiedelt während der Festspielzeit in den Salzburger Volksgarten und plant mit der Festspielreihe "Zeitfluss" am 24. Juli ein großes dionysisches Mahl mit dem Titel "Das Gastmahl des Trimalchios". Brandstätter Ein Ausflug an die Stadtgrenze zum Landgasthof Brandstätter ist ebenfalls eine verlässliche Sache. Hier findet eine wunderbare Symbiose zwischen Bodenständigkeit und kreativer Haubenküche statt. Oder, Sie nehmen Ihren Businesslunch vor dem abendlichen Kulturgenuss in einem der besten Restaurants des Landes ein wenig weiter südlich ein: beim "Döllerer" in Golling (drei Hauben) oder den Gebrüdern "Obauer" in Werfen (vier Hauben). Krimpelstätter oder im Buberl Gut Und wenn Sie nach dem Theater Lust auf Uriges haben, sind Sie beim Krimpelstätter oder im Buberl Gut - gleich neben dem Kommunalfriedhof (!) - im wahrsten Sinne des Wortes "gut aufgehoben".